Technics RS-1500 US

Daten[Bearbeiten]

Allgemein

  • Hersteller: Technics
  • Modell: RS-1500US
  • Baujahre: 1976 bis 1986
  • Hergestellt in: Osaka, Japan
  • Farbe: schwarz
  • Fernbedienung: optional mit RP-9690 (Kabelfernbedienung) oder RP-070 (Infrarot-Fernbedienung)
  • Leistungsaufnahme: 120 W
  • Abmessungen: Breite:456 mm, Höhe: 446 mm, Tiefe: 258 mm
  • Gewicht: ca. 25 kg
  • Neupreis ca.: 2.630 DM bis 3.000 DM
    • Option 2-Spur Kopfträger RP-2224: 399 DM
    • Option 4-Spur Kopfträger RP-2422: 399 DM


Anschlüsse

  • Anzahl der Ausgänge: 2
    • Kopfhörer: 80 mV/8Ohm
    • Line Out: 0,5 V (OVU)/an 22 kOhm oder mehr
    • DIN: Nein
  • Anzahl der Eingänge: 3
    • Mikrofon: 0,25 mV (-72 dB)/4,7 kOhm
    • Line In: 60 mV (-24 dB)/150 kOhm
    • Trough Out: 60 mV (-24 dB)/150 kOhm


Technische Daten

  • max.Spulendurchmesser: 26,5 cm
  • Antrieb: Direktangetriebener, kollektorloser Gleichstrommotor mit phasenstarrer Quarzregelung für die Tonwelle(vom Plattenspieler zB. 1210), zwei direktangetriebene, kollektorlose Gleichstrommotoren mit Bandzugregelung für die Wickelteller
  • Köpfe: 4 Tonköpfe (Kopfträger: RP-2224)
  • Spuren: 2-Spur, 2-Kanal Stereo Aufnahme/Wiedergabe und 4-Spur, 2-Kanal Stereo Wiedergabe
  • Bandgeschwindigkeiten: 9,5 cm/s, 19 cm/s und 38 cm/s
  • Schlupf:
    • bei 9,5 cm/s: 0,018% (WRMS) +/-0,035% DIN)
    • bei 19 cm/s: 0,03% (WRMS) +/-0,06% DIN)
    • bei 38 cm/s: 0,06% (WRMS) +/-0,12% DIN)
  • Tonhöhenschwankungen:
  • Gesamtfrequenzgang:
    • bei 9,5 cm/s: 20 - 15.000 Hz, +/-3 dB
    • bei 19 cm/s: 20 - 25.000 Hz, +/-3 dB
    • bei 38 cm/s: 30 - 30.000 Hz, +/-3 dB
  • Signalrauschabstand:
  • Fremdspannungsabstand (Aufsprechpegel = 3% Gesamtklirrfaktor):
    • bei 9,5 cm/s: 66 dB
    • bei 19 cm/s: 68 dB
    • bei 38 cm/s: 68 dB
  • Gesamtklirrfaktor (0 VU): 0,8%
  • Gleichlaufschwankungen (38 cm/s): 0,05%
  • Übersprechdämpfung bei 1 kHZ im Stereobetrieb: 50 dB
  • Löschdämpfung: bei 19 cm/s: 65 dB
  • Vormagnetisierungs- und Löschfrequenz: 120 kHz


Besondere Ausstattungen

  • Geschwindigkeits-Feinregulierung (Aufnahme/Wiedergabe): +/-6%
  • Vierstelliges Bandzählwerk, bei 38 cm/s Anzeige der Echtzeit, bei anderen Bandgeschwindigkeiten muß umgerechnet werden.
  • "Isolated Loop" Bandführung


Zubehör (Bilder siehe RS-1506US und RS-1700)

  • RP-9100 Flight-Case (1)
  • RP-9110 Staubschutzabdeckung aus Hartplastik zum Aufsetzen bei montierten Spulen (2)
  • RP-9120 Holzseitenteile (Rio-Palisander, furniert, Dicke der Seitenteile: 3 cm)
  • RP-9130 Konsolen für Regaleinbau (3)
  • RP-9690 Kabelfernsteuerung für RS-1500US und RS-1506US (4)
  • RP-9170 Kabelfernsteuerung für RS-1700
  • RP-070 Infrarot-Fernsteuerung mit Receiver und Transmitter (siehe RS-1700)
  • RP-10A 26,5 cm Leerspule aus Aluminium (5)
  • RP-2422 Viertelspur-Tonkopfträger (7)
  • RP-086 Batterie-Adapter für 24 V Gleichstrombetrieb


Bemerkungen[Bearbeiten]

  • Die Maschine ist nicht EE-Band tauglich!
  • Technisch ist die Maschine identisch mit der RS-1506US. Tonkopfträger bei der RS-1500US ist der RP-2224 (2-Spur-Aufnahme-Wiedergabe/4-Spur-Wiedergabe). Bei der RS-1506US ist der Tonkopfträger der RP-2422 (4-Spur-Aufnahme-Wiedergabe/2-Spur-Wiedergabe). Beide Kopfträger lassen sich durch lösen von drei Schrauben beliebig unter den beiden Maschinen auswechseln. Die Kopfträger RP-2224 und RP2422 funktionieren auch auf einer RS-1700, wobei hier die Autoreverse-Funktion abgeschaltet wird.

Typische Alterserscheinungen:

  • Abgenutzte Bremsbeläge. Die Filzbeläge der Wickelmotorbremsen sind in der Regel abgenutzt und das Band wirft Schlaufen, wenn man vom Umspulmodus in den Playmodus schaltet. Durch die Schlaufenbildung schaltet sich die Tastensteuerung ab und lässt sich erst wieder benutzen, wenn das Band nachgespannt wird. Abhilfe kann man schaffen, wenn man die alten Filzbremsbeläge durch Wildleder ersetzt. Wie man das macht ist unter [Tipps zur Reparatur bei Technics RS-Bandmaschinen] genau beschrieben.
  • Quietschen des Bandzählwerkantriebes. Die Antriebsscheibe des Bandzählwerkriemens verursacht beim Umspulen laute Qietschgeräusche. Diese verschwinden wieder wenn man die Achse dieser Antriebsscheibe ölt.
  • Ausgeleierte Federn. Wenn die Maschine jahrelang mit eingespanntem Band herumgestanden hat sind die Federn der Umlenkrollen ausgeleiert. Die Maschine schaltet dann nicht mehr ab wenn das Band abgewickelt wurde, da die Umlenkrollen nicht mehr vollständig nach oben gezogen werden. Abhilfe schaffen hier nur neue Federn.
  • In den schwarzen Kunststoffkappen der Kippschalter für monitor, tape select und rec mode befinden sich kleine Spreizfedern aus Metall zum aufstecken und fixieren der Kappen. Im Laufe der Jahre wird der Kunststoff spröde und platzt, wobei die Federn den Kunststoff auseinanderdrücken und die Kappen abfallen. Geplatzte Kunstoffkappen kann man reparieren, wenn man diese mit 2-Komponenten-Kleber zusammenklebt und anschließend engen, schwarzen Schrumpfschlauch überstülpt und diesen mit Heißluft erwärmt. Ohne den Schrumpfschlauch halten die geklebten Kunststoffkappen auf Dauer nicht, egal welchen Kleber man verwendet. Als Ersatz für die Kunststoffkappen kann man auch Aluminiumkappen von alten Pioneergeräten (SA-XXXX oder SX-XXXX) verwenden, die auf die Schalterzungen passen. Siehe Bild: SA-300K.
  • Ersatzteile und Zubehör sind bei Panasonic bzw. Technics nicht mehr erhältlich
  • Die Wechselstromversorgung der europäischen Version ist umschaltbar von 220V/240V auf 110V/125V 50/60Hz. Die amerikanische Version ist nur für 110V/125V ausgelegt, lässt sich aber über einen externen Transformator (sog. Stepdown-Converter) auch am 220V/240V Netz betreiben. Wichtig an einem solchen Converter ist lediglich, dass er die Leistungsaufnahme der Maschine verkraftet.
  • Das Versenden einer solchen Maschine ist wegen ihres hohen Gewichtes eine sehr heikle Sache, da die Post- oder Paketdienste nicht gerade zimperlich mit solchen Paketen umgehen. Ich empfehle deshalb eine persönliche Übergabe, auch wenn man dafür einige Kilometer fahren muss. Gut verpackt übersteht die Technics sogar eine Reise über den großen Teich. Vorraussetzung ist dafür allerdings, dass Vorder- Rück- und Seitenwände mit ausreichend dicken Styroporplatten abgedeckt werden. Wenn die Maschine nur in zusammengeknüllte Zeitungen und Styroporchips eingepackt wird, stanzen sich die Füße der Rückwand oder Unterseite oder die Schalter, Drehknöpfe oder gar der Kopfträger auf der Vorderseite unweigerlich in die Maschine, wenn das Paket irgendwo hingeworfen wird.


  • Dazu passende Geräte von Technics:



Bilder[Bearbeiten]

RS-1500.jpg

  • Capstan- und Wickelmotor

Rs-1500u-motor.jpg

  • Und hier noch ein Eigenbau von Nikola und Jozef. Ein digitales Bandzählwerk mit Echtzeitanzeige für alle drei Geschwindigkeiten (Eine Umrechnung ist hier nicht mehr erforderlich). Eine absolut perfekte Lösung und eine hervorragende Arbeit! Um die Beschriftung anzupassen müsste man allerdings die komplette Frontplatte neu lackieren und im Siebdruckverfahren neu beschriften. Nach diesem Umbau ist die quietschende Antriebsscheibe des alten mechanischen Bandzählwerkes auch nie wieder ein Thema. Dieses Zählwerk lässt sich ebenso in eine RS-1506 US oder eine RS-1700 einbauen. Wer weiteres über die Funktionsweise und den Umbau in die Technics wissen möchte, der sehe hier nach: Echtzeitzählwerk für Bandmaschinen

Bandzaehlwerk.jpg


Berichte[Bearbeiten]

Hier ein paar Reparaturberichte zu Fehlern an der Maschine, mit der Bitte diese zu ergänzen, falls jemand mal Probleme mit dem Gerät gehabt hat:

  • Defekt in der Steuerung der Wickelmotoren. Erkennbar an ungleichmäßig laufenden oder stehenbleibenden Spulen. Mögliche Ursache siehe hier: Technics RS-1506US und hier: Technics RS-1506 US
  • IC Logic Control Tastensteuerung funktioniert nicht mehr. Mögliche Ursache siehe hier: A real recorder

Und hier noch drei sehr informative Berichte von Oliver zu den Technics Bandmaschinen:

  • Tipps zum Kauf eines Technics RS-Tonbandgerätes! -von Oliver-
Für alle, die den Traum hegen, sich eine Technics-Bandmaschine zuzulegen, möchte ich einige Ratschläge geben. Grundsätzlich ist die Technics RS eine äußerst robuste Maschine, die unter normalen Betriebsbedingungen und bei angemessener Pflege problemlos über 20 Jahre ohne größere Verschleißerscheinungen funktionieren kann. Leider ist dies jedoch nicht immer der Fall. Daher sollten potenzielle Käufer vor dem Erwerb einige Punkte beachten und im Zweifelsfall lieber auf den Kauf verzichten, um sich später nicht mit der mühsamen Ersatzteilbeschaffung herumschlagen zu müssen.

Aus eigener Erfahrung und Recherche kann ich bestätigen, dass weltweit keine Ersatzteile mehr für Matsushita/Technics verfügbar sind, und Reparaturen bei Panasonic oft abgelehnt werden. Es ist wichtig zu wissen, dass die Modelle RS-1500 und RS-1506 technisch und mechanisch identisch sind, und die Wahl zwischen Halb- oder Viertelspur lediglich durch die Tonkopfträgereinheit bestimmt wird. Die Konfiguration kann also leicht durch den Kauf eines entsprechenden Kopfes geändert werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Tonbandgeräten sind die Köpfe bei der RS nicht der Hauptgrund für Verschleiß, es sei denn, es liegt eine jahrelange SHAMROCK-Attacke vor. Beim Kauf ist es wichtig zu überprüfen, ob die Tonkopfjustierschrauben nachträglich verändert wurden, da unsachgemäße Veränderungen die Köpfe beschädigen und das Klangverhalten beeinträchtigen können. Die richtige Justage sollte nur an Messplätzen durchgeführt werden und niemals nach Gehör.

Ein weiterer Aspekt beim Kauf ist die Überprüfung der Köpfe auf Einschliff, wobei der Löschkopf meist aus Ferrit besteht und nach wenigen Betriebsstunden Schleifspuren aufweisen kann. Es wird oft gefragt, wie tief der Einschliff sein darf, ohne klangliche Einbußen zu verursachen. Grundsätzlich gilt, dass der Einschliff umso tiefer ist, je breiter der Kopfspiegel ist, jedoch sind bei einem Spiegel von 3 mm in der Regel keine klanglichen Einbußen zu befürchten. Wichtig ist, dass der Kopfspiegel rechteckig und nicht trapezförmig ist, da eine trapezförmige Form auf eine Verstellung des Kopfes oder der Bandführung hinweisen kann.

Oxidationen am Wahlschalter für die Spurarten und die Steckkontakte der Kopfhalterung können ebenfalls zu Kanalausfällen führen. Eine kurze Behandlung mit Ballistol kann hierbei helfen. Es ist zu beachten, dass der Geruch dieses Sprühöls an ungewaschene Socken erinnert, aber es effektiv ist und in Conrad-Elektronic oder jedem Waffengeschäft erhältlich ist.

Das Thema Bremsen ist ebenfalls von Bedeutung. In vielen Fällen werden die Bremsen bei Technics-Bandmaschinen von den Besitzern vernachlässigt, was dazu führen kann, dass nach dem Spulen das Band keine Zugspannung aufweist und Schlaufen bildet. Die RS verfügt über zwei hintereinander geschaltete Bremssysteme: eine elektronische und eine mechanische Backenbremse. Letztere ist der größte Schwachpunkt aller Technics RS-Bandmaschinen, da die Beläge aus Filzstoff schnell abgenutzt sind und ein Wechsel vorprogrammiert ist. Dieser Vorgang ist jedoch arbeitsintensiv, da die Elektronik den gesamten Mechaniksockel der RS verdeckt. Obwohl die Maschinen modular aufgebaut sind, sind die einzelnen Platinen oft durch lange Kabelbäume miteinander verbunden und schwer auszubauen. Vorsicht ist geboten, da alte Platinen durch thermische Belastung spröde werden können.

Das gesamte Federwerk ist oft nach 15-20 Betriebsjahren ausgeleiert und die Federn werden meist nur noch durch den Klebstoff gehalten. Dies zeigt sich bei den Umlenkrollen, die nicht mehr in die Endposition gehen und die Motoren abschalten, nachdem das Band abgelaufen ist. Ein weiterer Indikator für alte Federn ist ein schlechtes Aufspulen des Bandes, da die Zugnachregulierung nicht mehr ausreichend funktioniert. Daher ist es ratsam, vor dem Kauf die rückwandigen Schrauben zu entfernen und einen Blick ins Innere der Maschine zu werfen. Oftmals findet man dort Staubansammlungen, die ernstzunehmende thermische und statische Schäden verursachen können, aber auch darauf hinweisen, dass die Maschine nicht manipuliert wurde.

Um festzustellen, ob die RS vor einem steht, die von Bastlern bearbeitet wurde oder ein unbeflecktes Originalteil ist, sollte man auf das Binden der Kabelstränge achten. Technics verwendete eigene kugelkettenförmige Bindezurrer anstelle der handelsüblichen IBM-Binder. Das Vorhandensein von IBM-Bindern oder losen Kabelbäumen könnte auf eine nachträgliche Reparatur hindeuten. Funde von Isolierband sollten ebenfalls Alarm auslösen.

Die Capstanwelle sollte auf absolut sauberen Rundlauf geprüft werden und keine Geräusche von sich geben. Die Bandtellerachsen sollten ebenfalls keinen Schlag aufweisen. Insbesondere beim stärker beanspruchten Capstanmotor der RS 1700 kann es während des Bandstillstandes zu Klopf- oder Klackergeräuschen kommen. Im Playmodus, wenn sich die Andruckrollen an die Capstanwelle legen, verschwindet dieses Geräusch. Hierbei gibt der Motor einen stillen Hinweis darauf, dass seine Lagerung defekt ist. Die Andruckrollen sollten einen Radius von mindestens 1,8 cm haben, und die Antriebsriemen des Zählwerkes werden oft spröde und reißen, was einen mühsamen Austausch erforderlich macht.

Manchmal tritt beim Umspulen ein markerschütterndes Geräusch auf, was auf verharzte Schmierung der Schwungscheibe des Zählwerkantriebs hinweisen kann. Das Wechseln einer defekten VU-Beleuchtung ist eine anspruchsvolle Aufgabe und sollte bei Verkaufsverhandlungen berücksichtigt werden. Alle Schalter sind spezielle Technics-Ausführungen und können nur schwer durch Industriestandard ersetzt und platinengerecht eingebaut werden.

Gut erhaltene Technics-RS-Maschinen sollten sich preislich in bestimmten Kategorien bewegen. Beispielsweise sollte die TECHNICS RS-1500-1506 etwa zwischen €1.000 und €2.100 liegen (inklusive Original-NAB-Adapter!), während die TECHNICS RS-1700 etwa zwischen €2.300 und €3.500 kosten kann. Die Remote (Kabel) schlägt mit etwa €230 zu Buche, die Haube kostet zwischen €300 und €450, und die Kopfeinheit (unbenutzt!) kann zwischen €500 und €850 kosten. Alte Maschinen sind durch das "NATIONAL-LOGO" vor dem Schriftzug "Technics" erkennbar.

In Internet-Auktionen werden oft Technics-Bandmaschinen als Dachboden- oder Kellerfunde angepriesen, die angeblich kaum oder seit Jahren nicht benutzt wurden. Obwohl dies auf den ersten Blick positiv erscheinen mag, kann eine lange Lagerung ohne Benutzung schädlich für die Elektronik und verschiedene Gummiteile sein. Kondensatoren auf dem Logic-Board für die Steuerfunktionen neigen dazu, auszutrocknen, wenn das Gerät jahrelang ohne Stromzufuhr bleibt. Die Gummibestückungen der Mechanik, wie zum Beispiel die Muffen der Hydraulikdämpfung und die Zählwerksriemen, werden oft spröde. Schmiermittel von Lagern und Gestänge verharzen über die Jahre und blockieren die reibungslose Funktionalität der Bandmaschine.

Ein aufmerksamer Blick auf das Umfeld des Verkäufers kann oft Aufschluss darüber geben, ob er sorgsam mit seinem Hab und Gut umgeht. Werbeträchtige Verkaufsslogans wie "Kultmaschine", "Rarität", "Dachboden- und Kellerfund", "Schnäppchen" etc. sollten eher als Hinweis auf die Gewinnabsichten des Verkäufers denn als Merkmal für einen echten HiFi-Sammler betrachtet werden. Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Gruß, Oliver.

  • Tipps zur Pflege einer Technics RS Bandmaschine -von Oliver-
Oftmals sind es kleine Dinge, die das Leben einer Bandmaschine verlängern oder einen altersbedingten Materialverschleiß rechtzeitig entgegen wirken können.
Beginnen möchte ich mit der Bandsortenwahl! Die Tonköpfe der Technics RS Reihe bestehen aus sehr haltbarem Permaloy-Material, welches unter Normalbedingungen einen starken Schutz gegen die harten Reibungskräfte des Bandmaterials bietet. Je älter ein Band ist, die Art und Weise seiner Lagerung, sowie die Häufigkeit der Benutzung, all das sind Faktoren für den Abbau der Trägerschichten! Bandmaterial wird mit der Zeit spröde und hart. Sich ablösende Partikel setzen sofort die Tonkopfspalten zu und verursachen eine erhebliche Klangbeeinträchtigung! Viel schlimmer wirkt sich aber das hart gewordene Trägermaterial aus. Es fräst förmlich die Tonköpfe an und zerstört diese in kurzer Zeit durch irreparable Einschliffe. Auch wenn die Verlockung groß ist, der Preis und die Menge noch so günstig,.......kaufen und benutzen Sie niemals älteres Bandmaterial,.... Sie schaden nur Ihren Tonköpfen und zahlen im Endeffekt drauf! Frischband gewährleistet nicht nur Schonung, sondern auch die beste Klangaufzeichnung. Neue und gute Bänder gibt es von RMG, zum Beispiel das LPR35.
Die Reinigung der Tonköpfe, der Umlenk- und Andrucksrollen, sowie des Capstanwellenzylinders sollte in regelmäßigen Abständen oder nach intensivem Gebrauch erfolgen! Hier eignet sich am Besten Spiritus als Reinigungsmittel oder Isopropanol! Q-tips haben gegenüber den Lederstreifenstäbchen einen entscheidenden Vorteil. Es können sich hier keine feinen Lederpartikel lösen und sich in die Tonkopfspalten einreiben.
Um einen ruhigen Lauf der Umlenk- und Andrucksrollen zu erhalten, können die jeweiligen Achsen ein wenig mit feinem Walzenfett beschmiert werden. Durch Abdrehen des konischen Kopfes bei den Umlenkrollen kann man die Kugellager abziehen und ebenfalls reinigen! Benzinbad! Die Kugellager sind übrigens Industrienormteile (605Z bzw. 605ZZ) und somit noch problemlos erhältlich. Beim Abnehmen der Andruckrollen achten Sie stehts auf die Anzahl und Schichtung der Unterlegscheiben, so dass der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge erfolgt! Die Anzahl der Unterlegscheiben muss auf beiden Seiten gleich sein! Achten Sie ebenfalls darauf, dass in den Bereichen der Bandführung kein Fett gelangt! Allgemein sehr sparsam damit umgehen!!
Schalter und Drehregler können dauerhaft geschont werden, wenn diese mit „Ballistol“ eingesprüht werden. Ballistol hat den Vorteil, dass zur Reinigung eine Gleitschmierung aufgetragen wird. Kontaktspray trocknet die Leiterbahnen aus und zerstört diese auf Dauer. Knacken und Kratzen sind hörbare Folgen.
Zwei Schwachstellen der Technics RS befinden sich im Inneren der Maschine. Es sind die sehr schlecht zugänglichen Gummibänder des Zählwerks. Oft sind sie ausgeleiert oder sie werden spröde und reißen. Das kleinere Gummi lässt sich durchaus schnell ersetzen, wenn man die Rückwand abgeschraubt hat. Den größeren Gummi, der über die Umlenkrolle läuft, muss man, wenn man die Umlenkrolle nicht ausbauen will von vorn durch den Spalt an der Umlenkrolle einfädeln. Der Ausbau der Umlenkrolle ist relativ einfach. Dazu muss man mit einem kräftigen Daumendruck (am besten einen Einweggummi dazwischenlegen) die mittlere Scheibe (hat zwei kleine Vertiefungen) abdrehen. Den darum befindlichen Ring zieht man mit dem dahinter liegenden Federkreuz aus Kupfer heraus. Jetzt muss man nur noch den Sprengring lösen und kann die Umlenkrolle von der Achse ziehen. Mit etwas Geschick kann man auch ein mit Vaseline betupftes Q-Tip benutzen, um die Bändchen einzuschmieren und geschmeidig zu konservieren.
Wo gerade die Rückwand des Gerätes offen ist, nutzen Sie die Gelegenheit um vorsichtig den eingelagerten Staub abzusaugen! Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Platinen zu bewegen. Platinen werden mit der Zeit brüchig und Lötstellen können bei Dehnung der Platte schon mal abspringen!
Als die Technics RS Bandmaschinen auf den Markt kamen, hatten wir in Deutschland eine Stromspannung von 210-220V. Auf diese Voltzahl dürfte in den meisten Fällen der Trafo noch eingestellt sein! Seit ein paar Jahren wurde die Spannung im Haushaltsnetz aber auf 230V umgestellt. Generell verkraftet der Trafo diese geringe Spannungserhöhung. Empfehlen würde ich bei älteren Geräten trotzdem eine Umstellung auf 240V. Erstens erwärmt sich der Trafo dann nicht mehr so stark und zweitens werden die elektronischen Bauteile nicht bis zur Belastungsgrenze gefahren. Die Spannungsumstellung erfolgt an der Rückseite des Gerätes durch drehen des Voltwahlschalters auf 240V. Das Gerät dazu bitte vom Netz nehmen!!!
Die Zugfedern sollten auch nach jedem Abspielen eines Bandes entlastet werden! Oftmals wird der Play-Modus einfach gestoppt und das Gerät ausgeschaltet. Dann steht die Bandmaschine oft tagelang mit angezogenen Umlenkfedern und einem straffen Band herum. So werden Bandmaterial und Federn unnötig belastet. Man drehe die beiden Spulen entgegengesetzt, so dass sich das Band entspannt und die Umlenkrollen nach oben wandern! Das Band liegt nun ganz locker auf, die Federn entspannen und halten so länger!
Zum Ausbessern kleinerer Lackschäden eignet sich ein Lackstift von BMW, Farbe Zobelbraun-Metallic Nr. 0196.
Übrigens eine Haube schützt wirklich die Tonköpfe und das Band vor statischem Flugstaub!! Bei ebay werden immer wieder mal welche angeboten, leider werden dafür inzwischen horrende Preise geboten. Bisheriger Rekord: Ein Holländer hat in den USA für solch eine Haube mal fast 500 € geboten, und vor wenigen Wochen ging bei ebay eine solche Abdeckhaube für ca. 300 € weg. Ursprünglich haben diese Hauben mal 85 DM gekostet. Wichtig beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Haube keine Risse, Sprünge oder tiefen Kratzer hat und dass die fünf Gummihalterungen noch dran sind. Kratzer kann man, wenn sie nicht allzu tief sind, mit einer Spezialpaste herauspolieren, siehe unter Xerapol
  • Tipps zur Reparatur bei Technics RS-Bandmaschinen -von Oliver-
Eines der häufigsten Probleme bei den Technics RS-Bandmaschinen ist der Bremskraftschwund, welcher sich ab einer gewissen Altergrenze und Abnutzungsphase automatisch einstellt. Je nach Bandmengenverteilung der beiden Spulen tritt der Effekt am Anfang mal stärker, mal schwächer auf. Dieser hat meist zur Folge, dass die Bandteller nicht mehr stark genug abgebremst werden und das Band letztendlich nicht auf Zug zum Stand kommt. Es bildet sich unterhalb der Umlenkrolle eine Schlaufe, die Bandführungshebel werden entspannt und betätigen zwei kleine innenseitige Mikroschalter, welche ihrerseits die Bedientasten abschalten! Ohne manuelles Nachziehen der Spulen läuft dann gar nichts mehr! Den Vorgang macht man geduldig zwei bis drei Mal mit und dann beginnt der große Hass! Selbstheilung tritt aber nie ein!! Jedoch kein Grund die alte Revox aus dem Keller zu holen!! (Deren Bremsbänder quietschen bestimmt mittlerweile).
Wer wissen will wie es um die Bremsen seiner Maschine steht mache folgenden Bremsentest:
Bei ausgeschalteter Maschine sind die Bremsbacken nach oben ausgefahren und drücken auf den Wickelmotor, deswegen dürfen sich die Motoren von Hand nicht frei drehen lassen, sondern man muss Widerstand beim Drehen spüren. Bei der rechten Spule im Uhrzeigersinn etwas mehr als gegen den Uhrzeigersinn. Bei der linken Spule ist es umgekehrt.
Zum Testen der Bremsen am linken Wickelmotor geht man folgender Maßen vor: Band einspannen, wobei die volle Spule auf dem linken Wickelmotor sitzt. Jetzt auf schnelles Vorspulen drücken und einige Sekunden warten, bis die Motoren die volle Drehzahl erreicht haben. Dann die Playtaste drücken. Die noch fast volle und damit sehr schwere linke Spule muss jetzt sehr stark abgebremst werden. Sind die Bremsen runter, dann dreht diese Spule zu schnell nach, und unterhalb der Umlenkrolle bildet sich eine Schlaufe, die zum Abschalten der Steuerung führt. Zum Testen der Bremsen des rechten Wickelmotors tauscht man die Spulen und benutzt dazu den schnellen Rücklauf.
Die Bremsen lassen sich auch nachstellen, wenn man die beiden Schrauben am Bremsplunger löst und die ganze Bremsmechanik etwas rauf oder runterschiebt (siehe Foto).
Starten wir einen Reparaturversuch!! Die Technics RS-Bandmaschinen haben zwei hintereinander geschaltete Bremssysteme. Eine Elektronische, sowie eine mechanische Backenbremse. Werksmäßig wurden die Bremsbacken mit Filzstoff als Auflagematerial versehen. Nun, nach ein paar Jahren Gebrauch, ist natürlich der Filz glatt gerieben!
Um an die Bremsbacken zu gelangen muss man die beiden Wickelmotoren ausbauen! Die Bremsen haben nämlich eine Außenandruckfläche, worüber sie auf den Trommelzylinder der Wickelmotoren ihre Bremskraft abgeben. Um gut an die jeweiligen 3 Schrauben der Motoren zu gelangen empfiehlt es sich, die Trafo/Remote-Einheit abzubauen! Hintere Gehäuseverstrebung entfernen! Hat man nun die Motoren von der Gussplatte abgeschraubt, sieht man nun unterseitig die Bremsmechanik samt Bremsbacken!
Bremsbacken2b.jpg
Die kleinen Plastikbacken können über einen Sprengring und eine kleine Scheibe abgezogen werden! Das Abziehen und wieder Aufdrücken des Sprengringes ist eine heikle Angelegenheit, weil er sehr klein ist und sehr schnell herunterfällt und dann irgendwo in der Maschine landet. Vorsichtshalber kann man ihn vorher mit Zwirn anbinden, dann findet man ihn ohne lange Sucherei wieder. Wenn der Sprengring und die Scheibe unten sind, löst man die beiden Einstellschrauben, an der die Bremsmechanik auf der Frontplatte befestigt ist soweit, dass man die ganze Bremsmechanik ein Stück weit nach hinten kippen kann. Jetzt lassen sich die Bremsbacken nach vorn aus der Aussparung für die Wickelmotoren herausziehen.
Der gesamte alte, braune Filzbelag muss sorgfältig entfernt werden. Die Auflagerfläche danach ein wenig aufrauen! Nun kann man sich identischen Filzstoff besorgen und ihn austauschen, viel effektiver und haltbarer ist aber Leder als Bremsauflage. Alle meine Bandmaschinen habe ich damit bestückt und sie bremsen hervorragend, selbst nach 2 Jahren Dauerbelastung! Eine Alternative wäre noch statt Filz Kork zu verwenden, ob das funktioniert kann ich nicht sagen, da ich es mit Kork bisher noch nie probiert habe (Jeff Jacobs verwendet Kork : J-corder ). Gummi als Bremsbelag ist völlig ungeeignet, da die Bremsen dann ab einer bestimmten Drehzahl zu rattern anfangen. Also, spendieren wir unserer RS ein ABS-System und benutzen Leder!! Die Stärke des Leders liegt zwischen 1 und 1.5 mm, je nachdem wie viel Spiel die einzelne Bremsmechanik hat! Fensterleder würde ich nicht benutzen, da es zu dünn ist und sich bei Dauerbeanspruchung auflöst.
Die zurechtgeschnittenen Lederbeläge müssen unbedingt mit 2-Komponentenkleber befestigt werden, z. B. UHU plus endfest 300. Den Kleber unbedingt voll aushärten lassen, unterschätzen Sie nicht die auftretenden Bremskräfte!!! Trommelzylinder der Wickelmotoren kurz mit Benzin reinigen und der Zusammenbau kann beginnen! ACHTUNG! Die ersten Bremsversuche sollten mit sehr langsamer Geschwindigkeit erfolgen! Es könnte anfänglich eine zu starke Bremskraft auftreten, welche schon mal enorme Zugwirkungen hat. Eventuell müssen die Bremsen an den beiden Schrauben des Bremsplungers nachgestellt werden. Wenn das nicht ausreicht muss die Lederstärke reduziert werden!! Bei schwacher Abbremsung entsprechend dickeres Leder benutzen! Danach sollten die Bremsen wieder für die nächsten Jahre fit sein!!
Viel Erfolg, OLIVER


  • Holzseitenverkleidung für die Technics Bandmaschinen RS 1500US, RS 1506US und RS 1700 (Achtung! Nicht für die RS-1520!)
-von Michael-
In der Regel haben die Technics Bandmaschinen schwarze Seitenteile. Auf dem amerikanischen Markt wurden allerdings Maschinen verkauft, die an den Seiten mit Holz verkleidet waren. In Deutschland gab es diese Seitenteile ab etwa 1982 als Zubehör unter der Zubehörbezeichnung RP-9120. Diese Seitenteile bestehen aus furniertem Holz. Dabei dürfte es sich um Rio Palisander (rosewood) handeln, ein tropisches Edelholz, dessen Handel in den 60’er Jahren allerdings verboten wurde. Als Furnier ist dieses Holz allerdings noch erhältlich, und wird unter anderem im Gitarrenbau verwendet.
Wer sich diese Seitenteile selber bauen möchte, findet unten die Maße der Originalverkleidungen. Als Holz eignen sich 3 cm dicke Platten aus astfreier Eiche, Kirsche oder Ahorn, mit einer fladrigen Maserung (sog. liegende Jahresringe). Dem Original am ähnlichsten ist amerikanische Eiche (red oak), die ist grobfladriger als europäische. Ich empfehle deshalb eine Schreinerwerkstatt aufzusuchen (Holz in dieser Dicke muss mindestens 5, am besten 15 Jahre gelagert werden, damit es später nicht reißt, so was hat kein Baumarkt!).
Als Beize eignet sich Mahagoni (Nr. 2529) der Fa. Clou (ist in fast jedem Baumarkt erhältlich). Die Beize sollte zwei Mal aufgetragen und nach leichtem Anschliff mit seidenmattem Klarlack überstrichen werden. Die so gebeizten Seitenteile haben dann einen ganz leichten Stich ins rötliche und sehen den Originalen zum Verwechseln ähnlich. Auf dem Bild sieht man links die Originale, und rechts die gebeizten und lackierten Eichenbretter.
Die Bretter sind angeschraubt und die Vorderkanten mit einem Radius von etwa 4 mm abgerundet. Hier die Abmessungen der Bohrung für die Originalschrauben (Linsenkopf, Kreuzschlitz, M 4, L = 30 mm): Bohrung oben mit d = 10 mm und 8 mm Tiefe, dann verjüngt auf d = 8 mm mit 22 mm Tiefe. Sollen die Originalschrauben der alten schwarzen Abdeckung wieder verwendet werden (M 4, Länge 14 mm), so ist die 10 mm Bohrung entsprechend tiefer (24 mm statt 8 mm) zu setzen. Auf die genauen Lochabstände ist zu achten, die angegebenen Maße beziehen sich immer auf Lochmitte.

Paneel.jpg Paneel2.jpg Paneel3.jpg


Links[Bearbeiten]