Philips CD 850

Daten[Bearbeiten]

Der Philips CD 850 schreibt das Design des CD 880 fort

Allgemein

  • Hersteller:Philips
  • Modell: CD 850
  • Typ: CD-Player
  • Baujahre: 1989-1990
  • Hergestellt in: Belgien
  • Farbe: Schwarz
  • Abmessungen: 420 x 117 x 280 mm
  • Gewicht: 6 kg
  • Neupreis ca.: 1.200,-- DM / 1990


Technische Daten

  • Abtastfrequenz: 44,1 kHz
  • Quantisierung: 1 Bit
  • Frequenzumfang: 2 bis 20 000 Hz
  • Amplitudenlinearität: 0,03 dB
  • Phrasenlinearität: 0,2° (20 – 20 000 Hz)
  • Dynamikumfang: 97 dB (20 – 20 000 Hz)
  • Störabstand: 104 dB (A-gewichtet)
  • Kanaltrennung: 100 dB
  • Klirrfaktor: 0,0018%
  • Gleichlaufschwankungen: Quarz-Präzision
  • D/A-Wandler: 2 X SAA7321GP, Digitalfilter: SAA7220P/B
  • Digital/Analog-Umsetzung: Bitstream-Umsetzung (256fach Oversampling, 1 Bit) im Differentialverfahren
  • CD-Laufwerk: CDM4/19


Besonderheiten

  • Zufallswiedergabe
  • FTS-Speicher
  • Automatisches Einfügen von Leerstellen
  • Digitalausgang optisch u. coaxial

Bemerkungen[Bearbeiten]

Kunststoffverstrebungen und ähnliche Platinen wie bei den anderen 800er- Geräten

Der Philips CD 850 ist in gewisser Weise der Nachfolger des legendären CD 880. Während letzterer jedoch technisch eigentlich ein Einzelprodukt unter den Philips-CD-Playern darstellt, muss man den CD 850 aufgrund der eingebauten Technik eher als Topmodell der 1989 eingeführten 800er Baureihe (in den Niederlanden - sehr viel zutreffender - als 600er Reihe angeboten) klassifizieren. In der Gestaltung seiner Aluminiumfrontplatte sollte er jedoch offensichtlich das prestigeträchtige Design des CD 880 - passend zur 800er Serie von Hifi-Geräten - fortsetzen, allerdings mit nur noch einem türkisfarbenen Leuchtstreifen (statt zwei). Das Display ist zwar völlig verändert, aber ebenso groß und wertig wie das des 880 und zudem um eine 12stellige alphanumerische Anzeige ergänzt, mit deren Hilfe dieser CD-Player allerlei Meldungen ausgibt und dadurch sogar wesentlich kommunikationsfreudiger wirkt als der alte.


Von den anderen CD-Playern der "800er" (eigentlich 600er) Reihe setzt er sich äußerlich nicht nur durch die Verwendung der erwähnten Alu-Frontplatte und das etwa doppelt so große, luxuriös anmutende und kontrastreiche Display ab, sondern auch durch das Gehäuse aus Metallblech (statt Plastik). Zudem rückt das Design des CD 850 ihn in die Nähe des CD 880 und weicht von der (einheitlichen) Aufmachung der anderen CD-Player der "800er" Reihe erheblich ab. Die Füße sehen nicht nur so aus, sondern sind tatsächlich aus gedrehtem Aluminium und nicht aus lackiertem Plastik. Die Gehäusehöhe wird übrigens sogar in der Bedienungsanleitung falsch angegeben (und im Internet ebenso falsch wiederholt): Tatsächlich ist der Player nicht 90 mm hoch, sondern 117 mm und überragt damit die die Einheitshöhe der anderen Familienmitglieder um 9 mm.

Digitalfilter Philips SAA7220P/B

Innen jedoch ist er mit diesen viel enger verwandt als mit dem CD 880:

  • Das teure Druckgusslaufwerk CDM-1 Mk II ist (wie beim Rest der 800er Serie) durch das CDM-4/19 aus Kunststoff ersetzt, welches allerdings noch immer auf die verschleißarme, Philips-typische Dreharmtechnik setzt. Das könnte sich bei Sammlergeräten als Vorteil erweisen, da es in sehr viele CD-Player eingebaut wurde und im Schadensfall leicht ersetzt werden kann.
  • Das ebenfalls aus Druckguss bestehende Gehäusechassis des CD 880 wurde durch das Standardchassis der 800er Serie aus verstrebtem Kunststoff (lt. Bedienungsanleitung Polystyrol) ausgetauscht. Dadurch sinkt die Gehäusetiefe von 363 mm auf nur noch 280 mm. Die kuriose Folge ist, dass weder der passende Verstärker FA-890 noch der Tuner FT-980 bündig auf den CD 850 gestapelt werden kann, denn dann hängen deren hintere Füße in der Luft! Es gab also nur die Möglichkeit, Verstärker und Tuner unten zu positionieren und den CD-Player darauf zu stellen.
  • Statt des selektierten TDA1541 S1 (crown) gibt es nun zwei getrennte 1-Bit D/A Wandler SAA7321GP – unselektiert. Immerhin ist der Digitalfilter SAA7220P/B der gleiche geblieben.
  • Die Platinen- Zusammenstellung weist den CD 850 ebenfalls als Maximal-Ausbaustufe der 800er Familie aus und hat mit dem des CD 880 wenig gemein. Auch dessen kupferbeschichtete Rückwand ist verschwunden.
  • Schließlich soll beim CD 880 auch die ganze Schublade aus Alu-Guss gewesen sein. Beim CD 850 ist es nur noch die Metallblende an der Schubladenfront.


2 X DAC Philips SAA7321GP (Unterseite der Platine)


Entsprechend der angeführten Änderungen ist das Gewicht erheblich gesunken, von 10,5 kg auf 6 kg, und beträgt damit immerhin noch 1,2 kg mehr als das der anderen Mitglieder der 800er Serie. Gesunken ist dabei auch der Preis: Hatte Philips für den CD 880 noch 1.500, -- DM verlangt, so kostete der CD 850 nur noch 1.200, -- DM; der CD 850 Mk II ein Jahr später sogar nur noch 1.000, -- DM.


Weiterhin der Konkurrenz voraus war Philips offensichtlich bei der Fehlerkorrektur: In einem Test der Zeitschrift FonoForum von 9/91 (allerdings CD 850 Mk II) wurden dem Philips bei der sog. „Horror-CD“ 10 von 10 Punkte bescheinigt, während alle drei Konkurrenten von Kenwood, Sony und Pioneer 0 Punkte bekamen.

Fazit: Trotz der hochwertigen Optik nimmt der Philips CD 850 einen einschneidenden Strategiewechsel der Audio-Sparte des Philips-Konzerns vorweg: Echte „High-End“-Geräte waren von nun an der Konzernschwester Marantz vorbehalten. Der CD850 bietet stattdessen gute Hausmannskost, allerdings im sehr edlen Gewand. So kann man wohl die Bezeichnung CD 850 statt CD 880 als unausgesprochenes Eingeständnis eines gewissen Abstiegs werten.


P.S.: Die Benennung der Player CD 840, CD 830 und CD 820 ist einigermaßen verwirrend, da diese sowohl vom Design als auch von der Verarbeitungsqualität klar der 600er Reihe von Hifi-Bausteinen zugehören und nicht der hochwertigen 800er Reihe. Vielleicht eine reine Marketingmaßnahme, die durch die höhere Zahl eine entsprechende Qualität signalisieren, gehobene Preise rechtfertigen und für besseren Absatz sorgen sollte. Ehrlicherweise wurden diese Player in den Niederlanden als CD 630 und CD 620 angeboten, wie aus den Philips-Magazinen von 1989/90 bzw. 1990 hervorgeht (einen CD 640 gab es wohl dort nicht).



800er Ausstattung.jpg


Bilder[Bearbeiten]

  • Katalog-Bild: Philips CD 850

Philips CD-850-1.jpg


Berichte[Bearbeiten]

Links[Bearbeiten]