Sony TA-F 570 ES: Unterschied zwischen den Versionen

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===Allgemeines===  
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__NOTOC__
*Hersteller: [[Sony]]
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== Daten ==
*Modell: TA-F570ES
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{{Navigation}}
*Hergestellt in: Japan
+
'''Allgemein'''
*Farbe: schwarz
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* Hersteller: [[Sony]]
*Typ: Analog
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* Modell: TA-F 570 ES
*Fernbedienung: Nein
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* Typ: Vollverstärker
*Leistungsaufnahme: 260W
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* Baujahre: 1991 - 1992
*Abmessungen: 430 x 150 x 375 mm
+
* Farbe: Schwarz
*Gewicht: 12 kg  
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* Leistungsaufnahme: 260 W
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* Abmessungen: 430 x 150 x 375 mm (BxHxT)
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* Gewicht: 12 kg  
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* Neupreis ca.: 700 DM
  
===Technische Daten===
 
  
*Dauerleistung (bei Klirrfaktor)
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'''Anschlüsse'''
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* 8 Eingänge:
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* 8 Eingänge: Tuner, CD, Direct In, Tape 1,2, Adapter, Aux (150mV, 20 KOhm), 1x Phono MM/MC (2,5mV, 50KOhm / 0,17mV, 100Ohm)
 +
* 3 Ausgänge: Tape 1,2 Adapter (150mV, 1 kOhm)
 +
* Die Adapterschleife ist nicht separat schaltbar und muss im Normalbetrieb immer geschlossen sein. Entsprechend gibt es zwei Steckbrücken dafür am rückseitigen Anschlussfeld.
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* Der schaltbare Direct-In Eingang umgeht Input- und Rec-Out-Selektor
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'''Technische Daten'''
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* Dauerleistung (bei Klirrfaktor)  
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** 4 Ohm: 2 x 120 W bei 0,01%
 +
** 6 Ohm: 2 x 95 W bei 0,006%
 
** 8 Ohm: 2 x 90 W bei 0,004%
 
** 8 Ohm: 2 x 90 W bei 0,004%
*Phonoeingang (schaltbar MM oder MC).
+
* Dynamikleistung (bei Klirrfaktor)
*Chinch-Ein- und -Ausgänge vergoldet
+
** 4 Ohm: 2 x 175 W bei 0,01%
*Kopfhörerbuchse (Klinke 3,5 mm) vergoldet
+
** 6 Ohm: 2 x 115 W bei 0,006%
*REC-Out-Selector.
+
** 8 Ohm: 2 x 100 W bei 0,004%
*Gehäuse ist seidenglanz-matt schwarz und Vollmetall.
+
* Dämpfungsfaktor: 100
*Dämpfungsfaktor: 100
+
* Frequenzgang: 10Hz - 100kHz
*Frequenzgang: 10Hz - 100kHz
+
* Klangregelung: ja, abschaltbar
*Klangregelung: ja, abschaltbar
+
** Bass: bei 100Hz +-7db
*Bass: bei 100Hz +-7db
+
** Höhen: bei 10kHz +-6db
*Höhen: bei 10kHz +-6db
+
* Loudness: nein
*Loudness: nein
+
* High Filter: nein
*High Filter: nein
+
* Mute: ja, -20db
*Mute: ja, -20db
+
* Direct/Line-Straight: ja
*Direct/Line-Straight: ja
 
  
===Anschlüsse===
 
*8 Eingänge: Tuner, CD, Direct In, Tape 1,2, Adapter, Aux (150mV, 20 KOhm), 1x Phono MM/MC (2,5mV, 50KOhm / 0,17mV, 100Ohm)
 
*3 Ausgänge: Tape 1,2 Adaptor (150mV, 1 kOhm)
 
* Die Adapterschleife ist nicht separat schaltbar und muss im Normalbetrieb immer geschlossen sein. Entsprechend gibt es zwei
 
Steckbrücken dafür am rückseitigen Anschlussfeld.
 
* Der schaltbare Direct-In Eingang umgeht Input- und Rec-Out-Selector.
 
===Besonderheiten===
 
Siehe Text
 
  
===Bilder===
+
'''Besonderheiten'''
[[Datei:Sony TA - F 570 ES.jpg]]
+
* Phonoeingang (schaltbar MM oder MC)
 +
* Chinch-Ein- und -Ausgänge vergoldet
 +
* Kopfhörerbuchse (Klinke 3,5 mm) vergoldet
 +
* REC-Out-Selektor
 +
* Gehäuse ist seidenglanz-matt Schwarz und Vollmetal)
 +
* Der interne Aufbau ist sehr servicefreundlich gestaltet.
 +
* Üppiges Netzteil
 +
* Niederimpedanzstabil
  
===Bemerkungen===
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== Bemerkungen ==
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* Weitere Modelle der gleichen Serie:
 +
* [[Sony TA-F 117 R]]
 +
* [[Sony TA-F 170]]
 +
* [[Sony TA-F 270]]
 +
* [[Sony TA-F 317 R]]
 +
* [[Sony TA-F 417 R]]
 +
* [[Sony TA-F 470]]
 +
* [[Sony TA-AV 501 R]]
 +
* [[Sony TA-F 570 ES]]
 +
* [[Sony TA-F 670 ES]]
 +
* [[Sony TA-F 770 ES]]
 +
* [[Sony TA-F 870 ES]]
  
Der F570ES ist ein mechanisch solider,servicefreundlich und sauber aufgebauter Vollverstärker nach klassischem Konzept. Er bietet
 
die seinerzeit übliche Konnektivität,bei im Detail durchaus unpraktischen Bedienfeatures wie z.B. einer nicht separat schaltbaren
 
Adapterschleife.
 
  
Die Phonovorstufe wurde praktisch 1:1 aus dem Topmodell des Normal-Hifi-Programms übernommen welche als I-Tüpfelchen mit zwei Markenelkos
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== Bilder ==
in der Spannungsversorgung garniert wurde. Anders als in den Mittelklassemodellen ist jedoch die Vorstufe. Sitzt da zumeist ein Opamp als
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* Bild: Sony TA-F 570 ES
Lineverstärker,gibt es im F570ES eine rein passive Vor-/Klangregelstufe.
+
[[Datei:Sony TA-F 570 ES-1991.jpg]]
Im Gegensatz zu den Vormodellen (F550/F530) sind die Endstufenfrontends im F570ES wieder diskret aufgebaut. Die Ausgangstransistoren sind
 
jedoch bipolare Typen und nicht wie in den nachfolgenden Modellen Leistungs-FETs. Tatsächlich sind die Endstufen (fast) ein Lehrbuch High-fT
 
SEPP Class A/B design. Allerdings mit einer ziemlich respektablen Bestückung an aktiven Elementen sowie getrennter Spannungsversorgung von
 
Frontend und Ausgangsstufe,was in sehr niedrigen Verzerrungen und satter Ausgangsleistung resultiert.
 
Nicht so berauschend ist die passive Bauteilbestückung. Sie ist zwar durchaus mit höherwertigen Komponenten versehen als im Mittelklasseangebot
 
aber entspricht z.B. nicht dem Qualitätsstandart den Sony in den größeren Modellen der rund zehn Jahre älteren TA-AX Reihe zeigte.
 
Hier wurde also etwas gespart. Nicht gegeizt wurde dagegen bei den fetten Siebelkos direkt hinter den Gleichrichtern und dem sehr ordentlichen Gußkühlkörper.
 
  
Neu war der F570ES zumindest mit Hochpegelquellen klanglich schon Spitzenklasse. Und auch nierderohmige Lasten treiben die fetten Sanken Leistungs-
 
transistoren längst nicht so schnell ins schwitzen wie die eher zierlichen FETs in späteren Modellen dieser Reihe bis zum FA30ES.
 
Allerdings nagt der Zahn der Zeit vor allem an den billigen Elkos in den Endstufenfrontends,was eine schleichende klangliche Verschlechterung be-
 
wirkt die je nach Dauerbeanspruchung des Gerätes mehr oder weniger deutlich zu Tage tritt. Kein Wunder also das der F570ES keine Seltenheit am Gebrauchtmarkt ist.
 
Wie bei allen kleinen ES-Vollverstärkern ist die Phonovorstufe den Endstufen nicht qualitätsäquivalent.
 
Allerdings,wer sich ein wenig DIY zutraut kann diesen Verstärker mit etwa 100€ an Bauteilen klanglich noch etwas über ursprüngliches Neugerät Niveau heben:
 
http://www.vinylengine.com/turntable_forum/viewtopic.php?f=97&t=50556&start=45
 
Allerdings entspricht eine derartige Renovierung nicht (!) einer Elkoneubestückung nach dem Gießkannenprinzip mit sog. "audiophilen" Bauteilen,sowie einem
 
schlichten Opamp-Tausch in der Phonovorstufe,sondern greift schon etwas weiter.
 
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Ein paar Schwachstellen offenbaren sich allerdings auch nach ein paar Jahrzehnten. Und zwar völlig unabhängig vom kosmetischen Zustand des Gerätes.
 
Mehrmals untergekommen sind mir mittlerweile angebruzelte Widerstände in der Spannungsversorgung des Phonoentzerrers,die bei ihrem ableben gerne auch die
 
nachfolgenden Längsregler in den Tod reißen und so die Phonovorstufe ausser Funktion setzen. Sicher nicht für jeden wichtig,aber manch einer hängt doch noch
 
einen Plattenspieler an den Eingang. Seltener geschieht das auch mit den Vorwiderständen am Kopfhörerausgang. Sony hat hier 1/2 Watt Widerstände vorgesehen laut
 
Servicemanual. Allerdings ist das ein bißchen knapp imho.
 
Ferner können die LS-Relais,die Eingangs- und Rec-Out Wahlschalter (stauboffen) und das Volumepoti (Alps) Probleme mit Störgeräuschen und /oder Kanalungleichheiten im
 
Pegel verursachen. Das zu richten wird dann schon etwas basteliger. Die Relais können ausgewechselt und die Schalter gereinigt werden. Für das Volumepoti gibt es
 
kein 1:1 Ersatzteil (gekapseltes Alps 2x60kOhm/2x4polig).
 
  
Zur Elkobestückung ist zu sagen das sie bis auf die fetten Elna`s hinter den Gleichrichtern und den beiden grünen Nichicons hinter den Längsreglern im Phonoteil
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== Berichte ==
aus United Chem-Com`s besteht. Es wird also solide Industriequalität geboten. Allerdings die maximal 2000-3000 Betriebsstunden für die die Elkohersteller die Bauteilewerte
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* Der F570ES ist ein mechanisch solider, servicefreundlich und sauber aufgebauter Vollverstärker nach klassischem Konzept. Er bietet die seinerzeit übliche Konnektivität, bei im Detail durchaus unpraktischen Bedienfeatures wie z.B. einer nicht separat schaltbaren Adapterschleife.
garantieren sind nach über zwanzig Jahren Laufzeit längst um ein Vielfaches überschritten und der langsame Alterungsprozeß bewirkt auf Dauer in der Summe eben auch auch eine
 
klangliche Veränderung - und zwar nicht wie bei Wein oder Whisky zum Besseren. Entweder dickt der Sound ein,wird unkonturierter und detailärmer,oder aber das genaue Gegenteil
 
tritt ein und der Sound wird blasser,zweidimensionaler und geht in Richtung pseudoanalytisch. Je nachdem wo sich in der Schaltung welche Bauteilwerte am stärksten verändert
 
haben hat es unterschiedliche Konsequenzen für den Sound. Und das ist dann auch meistens der Grund warum ein 570er unter den Hammer kommt.
 
Man kann also davon ausgehen das ohne DIY dem Amp nicht zu neuwertigem Klang zu verhelfen ist. Insofern sind die mittlerweile aufgerufenen Preise für Gebrauchtgeräte unter dem
 
Moniker von "ES" = "High End" schon recht heftig. Persönlich würde ich keinesfalls mehr wie 100€ investieren,weil ich nochmal dieselbe Summe + ein paar Stunden Zeit aufwenden
 
muss um das Teil wieder so herzurichten wie es über die Ladentheke gekommen ist. Nun,ok,vielleicht am Ende noch ein bißchen besser als neu.
 
Aber das ist weder ein F570-spezifisches Ding noch ein Sony-spezifisches,noch ein Gerätespezifisches. Geräte mit 20+ Jahren Laufzeit sind in den seltensten Fällen nicht über-
 
holungsbedürftig. Man muss sich schlicht vergegenwärtigen das es massenproduzierte Konsumwaren sind. Das "Verfallsdatum" ist Teil der Konstruktion. Und bei Vollverstärkern liegt
 
das in der Regel zwischen 10 bis 15 Jahren. Dann soll der Konsument unzufrieden mit dem Artikel werden und sich was neues zulegen.
 
Wer also nicht willens oder in der Lage ist selbst Hand anzulegen,wirft schnell sein Geld zum Fenster raus und fährt mit Neugerät besser.
 
Für jene die sich eine Renovierung zutrauen,eventuell mit einem gezielten Bauteilupgrade an wichtigen Stellen in der Elektronik: Ihr bekommt einen Amp der Spitzenklasse zum
 
Bruchteil des Preises eines Neugerätes. Der F570 ist durchaus besser als z.B. die späteren FA-3er oder die Topamps aus der QS-Reihe.
 
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Wer eine Renovierung und eventuell eine qualitative Aufwertung des F570 anstrebt kann eine PM an User Smoke Screen im deutschen Hifi-Forum.de senden und erhält eine
 
Anleitung und Bauteileliste im HTML Format.
 
  
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* Die Phonovorstufe wurde praktisch 1:1 aus dem Topmodell des Normal-Hifi-Programms übernommen welche als I-Tüpfelchen mit zwei Markenelkos in der Spannungsversorgung garniert wurde. Anders als in den Mittelklassemodellen ist jedoch die Vorstufe. Sitzt da zumeist ein Opamp als Line-Verstärker, gibt es im F570ES eine rein passive Vor-/Klangregelstufe. Im Gegensatz zu den Vormodellen (F550/F530) sind die Endstufenfrontends im F570ES wieder diskret aufgebaut. Die Ausgangstransistoren sind jedoch bipolare Typen und nicht wie in den nachfolgenden Modellen Leistungs-FETs. Tatsächlich sind die Endstufen (fast) ein Lehrbuch High-FT SEPP Class A/B design. Allerdings mit einer ziemlich respektablen Bestückung an aktiven Elementen sowie getrennter Spannungsversorgung von Frontend und Ausgangsstufe, was in sehr niedrigen Verzerrungen und satter Ausgangsleistung resultiert.
  
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* Nicht so berauschend ist die passive Bauteilbestückung. Sie ist zwar durchaus mit höherwertigen Komponenten versehen als im Mittelklasseangebot aber entspricht z.B. nicht dem Qualitätsstandart den Sony in den größeren Modellen der rund zehn Jahre älteren TA-AX Reihe zeigte. Hier wurde also etwas gespart. Nicht gegeizt wurde dagegen bei den fetten Siebelkos direkt hinter den Gleichrichtern und dem sehr ordentlichen Gusskühlkörper.
  
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* Neu war der F570ES zumindest mit Hochpegelquellen klanglich schon Spitzenklasse. Und auch niederohmige Lasten treiben die fetten Sanken Leistungstransistoren längst nicht so schnell ins schwitzen wie die eher zierlichen FETs in späteren Modellen dieser Reihe bis zum FA30ES.
  
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* Allerdings nagt der Zahn der Zeit vor allem an den billigen Elkos in den Endstufenfrontends, was eine schleichende klangliche Verschlechterung bewirkt die je nach Dauerbeanspruchung des Gerätes mehr oder weniger deutlich zu Tage tritt. Kein Wunder also das der F570ES keine Seltenheit am Gebrauchtmarkt ist.
  
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* Wie bei allen kleinen ES-Vollverstärkern ist die Phonovorstufe den Endstufen nicht qualitätsäquivalent. Allerdings, wer sich ein wenig DIY zutraut kann diesen Verstärker mit etwa 100€ an Bauteilen klanglich noch etwas über ursprüngliches Neugerät Niveau heben: http://www.vinylengine.com/turntable_forum/viewtopic.php?f=97&t=50556&start=45 Allerdings entspricht eine derartige Renovierung nicht (!) einer Elko-Neubestückung nach dem Gießkannenprinzip mit sog. "audiophilen" Bauteilen, sowie einem schlichten Opamp-Tausch in der Phonovorstufe, sondern greift schon etwas weiter.
  
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* Ein paar Schwachstellen offenbaren sich allerdings auch nach ein paar Jahrzehnten. Und zwar völlig unabhängig vom kosmetischen Zustand des Gerätes.
  
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* Mehrmals untergekommen sind mir mittlerweile angebruzelte Widerstände in der Spannungsversorgung des Phonoentzerrers, die bei ihrem Ableben gerne auch die nachfolgenden Längsregler in den Tod reißen und so die Phonovorstufe außer Funktion setzen. Sicher nicht für jeden wichtig, aber manch einer hängt doch noch einen Plattenspieler an den Eingang. Seltener geschieht das auch mit den Vorwiderständen am Kopfhörerausgang. Sony hat hier 1/2 Watt Widerstände vorgesehen laut Servicemanual. Allerdings ist das ein bisschen knapp imho.
  
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* Ferner können die LS-Relais, die Eingangs- und Rec-Out Wahlschalter (stauboffen) und das Volumepoti (Alps) Probleme mit Störgeräuschen und /oder Kanalungleichheiten im Pegel verursachen. Das zu richten wird dann schon etwas basteliger. Die Relais können ausgewechselt und die Schalter gereinigt werden. Für das Volumepoti gibt es kein 1:1 Ersatzteil (gekapseltes Alps 2x60kOhm/2x4polig).
  
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* Zur Elkobestückung ist zu sagen das sie bis auf die fetten Elna`s hinter den Gleichrichtern und den beiden grünen Nichicons hinter den Längsreglern im Phonoteil aus United Chem-Com`s besteht. Es wird also solide Industriequalität geboten. Allerdings die maximal 2000-3000 Betriebsstunden für die die Elkohersteller die Bauteilewerte garantieren sind nach über zwanzig Jahren Laufzeit längst um ein Vielfaches überschritten und der langsame Alterungsprozeß bewirkt auf Dauer in der Summe eben auch auch eine klangliche Veränderung - und zwar nicht wie bei Wein oder Whisky zum Besseren. Entweder dickt der Sound ein, wird unkonturierter und detailärmer, oder aber das genaue Gegenteil tritt ein und der Sound wird blasser, zweidimensionaler und geht in Richtung pseudoanalytisch. Je nachdem wo sich in der Schaltung welche Bauteilwerte am stärksten verändert haben hat es unterschiedliche Konsequenzen für den Sound. Und das ist dann auch meistens der Grund warum ein 570er unter den Hammer kommt.
  
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* Man kann also davon ausgehen das ohne DIY dem Amp nicht zu neuwertigem Klang zu verhelfen ist. Insofern sind die mittlerweile aufgerufenen Preise für Gebrauchtgeräte unter dem Moniker von "ES" = "High End" schon recht heftig. Persönlich würde ich keinesfalls mehr wie 100€ investieren, weil ich nochmal dieselbe Summe + ein paar Stunden Zeit aufwenden muss um das Teil wieder so herzurichten wie es über die Ladentheke gekommen ist. Nun, ok, vielleicht am Ende noch ein bisschen besser als neu.
  
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* Aber das ist weder ein F570-spezifisches Ding noch ein Sony-spezifisches, noch ein Gerätespezifisches. Geräte mit 20+ Jahren Laufzeit sind in den seltensten Fällen nicht überholungsbedürftig. Man muss sich schlicht vergegenwärtigen das es massenproduzierte Konsumwaren sind. Das "Verfallsdatum" ist Teil der Konstruktion. Und bei Vollverstärkern liegt das in der Regel zwischen 10 bis 15 Jahren. Dann soll der Konsument unzufrieden mit dem Artikel werden und sich was neues zulegen. Wer also nicht willens oder in der Lage ist selbst Hand anzulegen, wirft schnell sein Geld zum Fenster raus und fährt mit Neugerät besser. Für jene die sich eine Renovierung zutrauen, eventuell mit einem gezielten Bauteilupgrade an wichtigen Stellen in der Elektronik: Ihr bekommt einen Amp der Spitzenklasse zum Bruchteil des Preises eines Neugerätes. Der F570 ist durchaus besser als z.B. die späteren FA-3er oder die Topamps aus der QS-Reihe.
  
  
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== Links ==
  
  
[[Kategorie:Vollverstärker]]
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[[Kategorie: Vollverstärker]]

Aktuelle Version vom 19. November 2023, 14:35 Uhr

Daten[Bearbeiten]

Allgemein

  • Hersteller: Sony
  • Modell: TA-F 570 ES
  • Typ: Vollverstärker
  • Baujahre: 1991 - 1992
  • Farbe: Schwarz
  • Leistungsaufnahme: 260 W
  • Abmessungen: 430 x 150 x 375 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 12 kg
  • Neupreis ca.: 700 DM


Anschlüsse

  • 8 Eingänge:
  • 8 Eingänge: Tuner, CD, Direct In, Tape 1,2, Adapter, Aux (150mV, 20 KOhm), 1x Phono MM/MC (2,5mV, 50KOhm / 0,17mV, 100Ohm)
  • 3 Ausgänge: Tape 1,2 Adapter (150mV, 1 kOhm)
  • Die Adapterschleife ist nicht separat schaltbar und muss im Normalbetrieb immer geschlossen sein. Entsprechend gibt es zwei Steckbrücken dafür am rückseitigen Anschlussfeld.
  • Der schaltbare Direct-In Eingang umgeht Input- und Rec-Out-Selektor


Technische Daten

  • Dauerleistung (bei Klirrfaktor)
    • 4 Ohm: 2 x 120 W bei 0,01%
    • 6 Ohm: 2 x 95 W bei 0,006%
    • 8 Ohm: 2 x 90 W bei 0,004%
  • Dynamikleistung (bei Klirrfaktor)
    • 4 Ohm: 2 x 175 W bei 0,01%
    • 6 Ohm: 2 x 115 W bei 0,006%
    • 8 Ohm: 2 x 100 W bei 0,004%
  • Dämpfungsfaktor: 100
  • Frequenzgang: 10Hz - 100kHz
  • Klangregelung: ja, abschaltbar
    • Bass: bei 100Hz +-7db
    • Höhen: bei 10kHz +-6db
  • Loudness: nein
  • High Filter: nein
  • Mute: ja, -20db
  • Direct/Line-Straight: ja


Besonderheiten

  • Phonoeingang (schaltbar MM oder MC)
  • Chinch-Ein- und -Ausgänge vergoldet
  • Kopfhörerbuchse (Klinke 3,5 mm) vergoldet
  • REC-Out-Selektor
  • Gehäuse ist seidenglanz-matt Schwarz und Vollmetal)
  • Der interne Aufbau ist sehr servicefreundlich gestaltet.
  • Üppiges Netzteil
  • Niederimpedanzstabil

Bemerkungen[Bearbeiten]


Bilder[Bearbeiten]

  • Bild: Sony TA-F 570 ES

Sony TA-F 570 ES-1991.jpg


Berichte[Bearbeiten]

  • Der F570ES ist ein mechanisch solider, servicefreundlich und sauber aufgebauter Vollverstärker nach klassischem Konzept. Er bietet die seinerzeit übliche Konnektivität, bei im Detail durchaus unpraktischen Bedienfeatures wie z.B. einer nicht separat schaltbaren Adapterschleife.
  • Die Phonovorstufe wurde praktisch 1:1 aus dem Topmodell des Normal-Hifi-Programms übernommen welche als I-Tüpfelchen mit zwei Markenelkos in der Spannungsversorgung garniert wurde. Anders als in den Mittelklassemodellen ist jedoch die Vorstufe. Sitzt da zumeist ein Opamp als Line-Verstärker, gibt es im F570ES eine rein passive Vor-/Klangregelstufe. Im Gegensatz zu den Vormodellen (F550/F530) sind die Endstufenfrontends im F570ES wieder diskret aufgebaut. Die Ausgangstransistoren sind jedoch bipolare Typen und nicht wie in den nachfolgenden Modellen Leistungs-FETs. Tatsächlich sind die Endstufen (fast) ein Lehrbuch High-FT SEPP Class A/B design. Allerdings mit einer ziemlich respektablen Bestückung an aktiven Elementen sowie getrennter Spannungsversorgung von Frontend und Ausgangsstufe, was in sehr niedrigen Verzerrungen und satter Ausgangsleistung resultiert.
  • Nicht so berauschend ist die passive Bauteilbestückung. Sie ist zwar durchaus mit höherwertigen Komponenten versehen als im Mittelklasseangebot aber entspricht z.B. nicht dem Qualitätsstandart den Sony in den größeren Modellen der rund zehn Jahre älteren TA-AX Reihe zeigte. Hier wurde also etwas gespart. Nicht gegeizt wurde dagegen bei den fetten Siebelkos direkt hinter den Gleichrichtern und dem sehr ordentlichen Gusskühlkörper.
  • Neu war der F570ES zumindest mit Hochpegelquellen klanglich schon Spitzenklasse. Und auch niederohmige Lasten treiben die fetten Sanken Leistungstransistoren längst nicht so schnell ins schwitzen wie die eher zierlichen FETs in späteren Modellen dieser Reihe bis zum FA30ES.
  • Allerdings nagt der Zahn der Zeit vor allem an den billigen Elkos in den Endstufenfrontends, was eine schleichende klangliche Verschlechterung bewirkt die je nach Dauerbeanspruchung des Gerätes mehr oder weniger deutlich zu Tage tritt. Kein Wunder also das der F570ES keine Seltenheit am Gebrauchtmarkt ist.
  • Wie bei allen kleinen ES-Vollverstärkern ist die Phonovorstufe den Endstufen nicht qualitätsäquivalent. Allerdings, wer sich ein wenig DIY zutraut kann diesen Verstärker mit etwa 100€ an Bauteilen klanglich noch etwas über ursprüngliches Neugerät Niveau heben: http://www.vinylengine.com/turntable_forum/viewtopic.php?f=97&t=50556&start=45 Allerdings entspricht eine derartige Renovierung nicht (!) einer Elko-Neubestückung nach dem Gießkannenprinzip mit sog. "audiophilen" Bauteilen, sowie einem schlichten Opamp-Tausch in der Phonovorstufe, sondern greift schon etwas weiter.
  • Ein paar Schwachstellen offenbaren sich allerdings auch nach ein paar Jahrzehnten. Und zwar völlig unabhängig vom kosmetischen Zustand des Gerätes.
  • Mehrmals untergekommen sind mir mittlerweile angebruzelte Widerstände in der Spannungsversorgung des Phonoentzerrers, die bei ihrem Ableben gerne auch die nachfolgenden Längsregler in den Tod reißen und so die Phonovorstufe außer Funktion setzen. Sicher nicht für jeden wichtig, aber manch einer hängt doch noch einen Plattenspieler an den Eingang. Seltener geschieht das auch mit den Vorwiderständen am Kopfhörerausgang. Sony hat hier 1/2 Watt Widerstände vorgesehen laut Servicemanual. Allerdings ist das ein bisschen knapp imho.
  • Ferner können die LS-Relais, die Eingangs- und Rec-Out Wahlschalter (stauboffen) und das Volumepoti (Alps) Probleme mit Störgeräuschen und /oder Kanalungleichheiten im Pegel verursachen. Das zu richten wird dann schon etwas basteliger. Die Relais können ausgewechselt und die Schalter gereinigt werden. Für das Volumepoti gibt es kein 1:1 Ersatzteil (gekapseltes Alps 2x60kOhm/2x4polig).
  • Zur Elkobestückung ist zu sagen das sie bis auf die fetten Elna`s hinter den Gleichrichtern und den beiden grünen Nichicons hinter den Längsreglern im Phonoteil aus United Chem-Com`s besteht. Es wird also solide Industriequalität geboten. Allerdings die maximal 2000-3000 Betriebsstunden für die die Elkohersteller die Bauteilewerte garantieren sind nach über zwanzig Jahren Laufzeit längst um ein Vielfaches überschritten und der langsame Alterungsprozeß bewirkt auf Dauer in der Summe eben auch auch eine klangliche Veränderung - und zwar nicht wie bei Wein oder Whisky zum Besseren. Entweder dickt der Sound ein, wird unkonturierter und detailärmer, oder aber das genaue Gegenteil tritt ein und der Sound wird blasser, zweidimensionaler und geht in Richtung pseudoanalytisch. Je nachdem wo sich in der Schaltung welche Bauteilwerte am stärksten verändert haben hat es unterschiedliche Konsequenzen für den Sound. Und das ist dann auch meistens der Grund warum ein 570er unter den Hammer kommt.
  • Man kann also davon ausgehen das ohne DIY dem Amp nicht zu neuwertigem Klang zu verhelfen ist. Insofern sind die mittlerweile aufgerufenen Preise für Gebrauchtgeräte unter dem Moniker von "ES" = "High End" schon recht heftig. Persönlich würde ich keinesfalls mehr wie 100€ investieren, weil ich nochmal dieselbe Summe + ein paar Stunden Zeit aufwenden muss um das Teil wieder so herzurichten wie es über die Ladentheke gekommen ist. Nun, ok, vielleicht am Ende noch ein bisschen besser als neu.
  • Aber das ist weder ein F570-spezifisches Ding noch ein Sony-spezifisches, noch ein Gerätespezifisches. Geräte mit 20+ Jahren Laufzeit sind in den seltensten Fällen nicht überholungsbedürftig. Man muss sich schlicht vergegenwärtigen das es massenproduzierte Konsumwaren sind. Das "Verfallsdatum" ist Teil der Konstruktion. Und bei Vollverstärkern liegt das in der Regel zwischen 10 bis 15 Jahren. Dann soll der Konsument unzufrieden mit dem Artikel werden und sich was neues zulegen. Wer also nicht willens oder in der Lage ist selbst Hand anzulegen, wirft schnell sein Geld zum Fenster raus und fährt mit Neugerät besser. Für jene die sich eine Renovierung zutrauen, eventuell mit einem gezielten Bauteilupgrade an wichtigen Stellen in der Elektronik: Ihr bekommt einen Amp der Spitzenklasse zum Bruchteil des Preises eines Neugerätes. Der F570 ist durchaus besser als z.B. die späteren FA-3er oder die Topamps aus der QS-Reihe.


Links[Bearbeiten]