Tandberg

Unternehmensprofil

Norwegischer Hersteller, gegründet 1933 in Oslo von Vebjørn Tandberg (Gründer und Namensgeber der Tandberg Radiofabrik, 1904 -1978). Er begann in Oslo im Januar 1933 in einem lediglich 40 Quadratmeter großen Raum. Die Geschäftstätigkeit umfasste zunächst die Entwicklung, Produktion und den Verkauf von Lautsprechern und Radios. Der Start erfolgt mit drei Mitarbeitern. Noch im selben Jahr zieht er um nach Grünerløkka. 120 m² groß waren dort die Räumlichkeiten. Die ersten Produkte sind zwar Lautsprecher aber bereits im ersten Jahr wird das erste batteriebetriebene Radio hergestellt. 1934 Huldra 1 geht in die Produktion, das weltweit erste in Serie produzierte Radio. 1936 folgen Super Silver 1 und Super Akku 1. Ein weiterer Umzug der Firma erfolgte 1937 nach Rodeløkka. Die Größe der Firma betrug nun 600 m² und wurde 1939 auf 2.000 m² erweitert. 1941 verbietet die deutsche Besatzungsmacht das Radiohören in Norwegen und die Produktion von Radio Empfängern stagnierte. August 1941 wurde das Verbot aufgehoben und es konnte somit in den folgenden Kriegsjahren die Produktion weitestgehend aufrecht erhalten werden. 1945 wurde Tandberg Radio in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die wirtschaftliche Nachkriegs Situation bewirkte einen weiteren Absatzrückgang von Rundfunkempfängern und das Unternehmen arbeitete an einem neuen Produkt, ein Tonbandgerät für die breite Öffentlichkeit. 1950 kam der erste Exportauftrag für Akku Radios in die Türkei. 1952 produzierte Tandberg das erstes Tonbandgerät. Das Modell 12 (unten), damals für 1570,- DM zu kaufen. Ein damals ungeheurer Preis und eher für den professionellen Einsatz gedacht. 4000 Stück wurden immerhin im Laufe des Jahres verkauft. 1954 der erste FM (Frequenz modulierte) Funkempfänger, Silver Super 6 FM, wird in Verbindung mit dem ersten UKW Sender Norwegens ins Leben gerufen. 1956 der Hi-Fi Receiver Huldra 5 kommt auf den Markt. Vebjørn Tandberg beschloss TV Empfänger zu entwickeln. 1957 die ersten Stereo Tape Decks werden hergestellt und exportiert. 1958 werden die ersten TV-Empfänger hergestellt und vermarktet. 1960 wird die erste Tochtergesellschaft außerhalb Norwegens in Schweden gegründet. 1963 folgt eine Niederlassung in Finnland, 1964 in Dänemark und später, 1966, in den Niederlanden. 1965 kam der Stereo Receiver Huldra 8 auf den Markt. Huldra 8 war der erste Receiver von Tandberg in dem neben Röhren auch Transistoren (Germanium Transistoren) verwendet wurden. 1967 beträgt der Exportanteil von Produkten der Firma Tandberg bereits 50%. Der Nachfolger des Huldra 8, Huldra 9 (1969) hatte ein flacheres Gehäuse. Er hatte als erster Receiver das Design einer neuen Generation von Receivern. 1969 wird die Tandberg Management Company of America Inc. gegründet mit einer eigenen Produktionsstätte für die Herstellung von Leiterplatten. 1970 wird der erste in Norwegen entwickelte CTV Receiver produziert. Das Unternehmen arbeitet am ersten Computer Produkt. Das Nette Radio Unternehmen, die älteste Radiofabrik, gegründet 1927, erwirbt Anteile an Tandberg für eine finanzielle Unterstützung. 1971 wird in Österreich eine Niederlassung gegründet. Das erste digitale Bandlaufwerk für den Anschluss an größere Computersysteme wird vorgestellt. 1972 Tandberg Radio übernimmt Radio Nette. Radio Nette hatte seit 1969 einen erheblichen finanziellen Verlust zu verzeichnen, 1972 alleine 3,7 Millionen DM. Tandberg bekommt 1971 den norwegischen Export Award verliehen. 1975 wird die Production Company in Haddington, Schottland für die Herstellung von CTV gegründet. 1976 folgt eine Niederlassung in San Diego USA für die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Computer Produkten. 1977 werden die Vertriebsgesellschaften in Norwegen, Schweden und Dänemark vereinigt. Vertriebsgesellschaft in Norwegen wird Tandberg Nette Radio A/S. Zusammenlegung der Vertriebsgesellschaften Sales Company Tandberg Radio A/S und Radio Nette Radio Factory. Durch stetige Erweiterungen und Beteiligungen geriet Tandberg langsam in finanzielle Schwierigkeiten. Verantwortlich war der damalige Aufsichtsrat. Auf der Hauptversammlung 1978 stellt der Verwaltungsrat fest, dass das Unternehmen zahlungsunfähig ist. Ein Hilferuf an die Regierung, sich finanziell zu beteiligen um die Firma zu retten, blieb erfolglos. Am 13.12.1978 beschließt die Generalversammlung einstimmig den Verwaltungsrat zu beauftragen den Konkurs des Unternehmens zu beantragen. Die Radios und späteren Receiver, bis Ende der 60er Jahre, trugen die Bezeichnung Huldra (Nymphe). Ab Anfang der 70er Jahre wurden die Kürzel: TR, z.B. für Receiver, TD: Deck (Tonbandgerät), TCD, Cassettedeck, usw. eingeführt.

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