Technics RS-1500 US: Unterschied zwischen den Versionen

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:-von Michael-
 
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:In der Regel haben die Technics Bandmaschinen schwarze Seitenteile. Auf dem amerikanischen Markt wurden allerdings Maschinen verkauft, die an den Seiten mit Holz verkleidet waren. In Deutschland gab es diese Seitenteile ab etwa 1982 als Zubehör unter der Zubehörbezeichnung RP-9120. Diese Seitenteile bestehen aus furniertem Holz (dabei dürfte es sich um Rio Palisander (rosewood) handeln, ein tropisches Edelholz, dessen Handel in den 60’er Jahren allerdings verboten wurde. Als Furnier ist dieses Holz allerdings noch erhältlich, und wird unter anderem im Gitarrenbau verwendet.  
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:In der Regel haben die Technics Bandmaschinen schwarze Seitenteile. Auf dem amerikanischen Markt wurden allerdings Maschinen verkauft, die an den Seiten mit Holz verkleidet waren. In Deutschland gab es diese Seitenteile ab etwa 1982 als Zubehör unter der Zubehörbezeichnung RP-9120. Diese Seitenteile bestehen aus furniertem Holz. Dabei dürfte es sich um Rio Palisander (rosewood) handeln, ein tropisches Edelholz, dessen Handel in den 60’er Jahren allerdings verboten wurde. Als Furnier ist dieses Holz allerdings noch erhältlich, und wird unter anderem im Gitarrenbau verwendet.  
  
 
:Wer sich diese Seitenteile selber bauen möchte, findet unten die Maße der Originalverkleidungen. Als Holz eignen sich 3 cm dicke Platten aus astfreier Eiche, Kirsche oder Ahorn, mit einer fladrigen Maserung (sog. liegende Jahresringe). Dem Original am ähnlichsten ist amerikanische Eiche (red oak), die ist grobfladriger als europäische. Ich empfehle deshalb eine Schreinerwerkstatt aufzusuchen (Holz in dieser Dicke muss mindestens 5, am besten 15 Jahre gelagert werden, damit es später nicht reißt, so was hat kein Baumarkt!).  
 
:Wer sich diese Seitenteile selber bauen möchte, findet unten die Maße der Originalverkleidungen. Als Holz eignen sich 3 cm dicke Platten aus astfreier Eiche, Kirsche oder Ahorn, mit einer fladrigen Maserung (sog. liegende Jahresringe). Dem Original am ähnlichsten ist amerikanische Eiche (red oak), die ist grobfladriger als europäische. Ich empfehle deshalb eine Schreinerwerkstatt aufzusuchen (Holz in dieser Dicke muss mindestens 5, am besten 15 Jahre gelagert werden, damit es später nicht reißt, so was hat kein Baumarkt!).  

Version vom 14. Mai 2008, 21:23 Uhr

Daten

Allgemein

  • Hersteller: Technics
  • Modell: RS-1500
  • Baujahre: 1976 bis 1986
  • Hergestellt in: Osaka, Japan
  • Farbe: schwarz
  • Fernbedienung: optional mit RP-9690 (Kabelfernbedienung) oder RP-070 (Infrarot-Fernbedienung)
  • Leistungsaufnahme: 120 W
  • Abmessungen: Breite:456 mm, Höhe: 446 mm, Tiefe: 258 mm
  • Gewicht: ca. 25 kg
  • Neupreis ca.: 2.630 DM bis 3.000 DM

Anschlüsse

  • Anzahl der Ausgänge: 2
    • Kopfhörer: 80 mV/8Ohm
    • Line Out: 0,5 V (OVU)/an 22 kOhm oder mehr
    • DIN: Nein
  • Anzahl der Eingänge: 3
    • Mikrofon: 0,25 mV (-72 dB)/4,7 kOhm
    • Line In: 60 mV (-24 dB)/150 kOhm
    • Trough Out: 60 mV (-24 dB)/150 kOhm

Technische Daten

  • max.Spulendurchmesser: 26,5 cm
  • Antrieb: Direktangetriebener, kollektorloser Gleichstrommotor mit phasenstarrer Quarzregelung für die Tonwelle, zwei direktangetriebene, kollektorlose Gleichstrommotoren mit Bandzugregelung für die Wickelteller
  • Köpfe: 4 Tonköpfe (Kopfträger: RP-2224)
  • Spuren: 2-Spur, 2-Kanal Stereo Aufnahme/Wiedergabe und 4-Spur, 2-Kanal Stereo Wiedergabe
  • Bandgeschwindigkeiten: 9,5 cm/s, 19 cm/s und 38 cm/s
  • Schlupf:
    • bei 9,5 cm/s: 0,018% (WRMS) +/-0,035% DIN)
    • bei 19 cm/s: 0,03% (WRMS) +/-0,06% DIN)
    • bei 38 cm/s: 0,06% (WRMS) +/-0,12% DIN)
  • Tonhöhenschwankungen:
  • Gesamtfrequenzgang:
    • bei 9,5 cm/s: 20 - 15.000 Hz, +/-3 dB
    • bei 19 cm/s: 20 - 25.000 Hz, +/-3 dB
    • bei 38 cm/s: 30 - 30.000 Hz, +/-3 dB
  • Signalrauschabstand:
  • Fremdspannungsabstand (Aufsprechpegel = 3% Gesamtklirrfaktor):
    • bei 9,5 cm/s: 66 dB
    • bei 19 cm/s: 68 dB
    • bei 38 cm/s: 68 dB
  • Gesamtklirrfaktor (0 VU): 0,8%
  • Gleichlaufschwankungen (38 cm/s): 0,05%
  • Übersprechdämpfung bei 1 kHZ im Stereobetrieb: 50 dB
  • Löschdämpfung: bei 19 cm/s: 65 dB
  • Vormagnetisierungs- und Löschfrequenz: 120 kHz

Besondere Ausstattungen

  • Geschwindigkeits-Feinregulierung (Aufnahme/Wiedergabe): +/-6%
  • Echtzeit-Zählwerk, vierstellig
  • "Isolated Loop" Bandführung

Zubehör (Bilder siehe RS-1506 und RS-1700)

  • RP-9100 Flight-Case (1)
  • RP-9110 Staubschutzabdeckung aus Hartplastik zum Aufsetzen bei montierten Spulen (2)
  • RP-9120 Holzseitenteile (Rio-Palisander, furniert, Dicke der Seitenteile: 3 cm)
  • RP-9130 Konsolen für Regaleinbau (3)
  • RP-9690 Kabelfernsteuerung für RS-1500 und RS-1506 (4)
  • RP-9170 Kabelfersteuerung für RS-1700
  • RP-070 Infrarot-Fernsteuerung mit Receiver und Transmitter (siehe RS-1700)
  • RP-10A 26,5 cm Leerspule aus Aluminium (5)
  • RP-2422 Viertelspur-Tonkopfträger (7)
  • RP-086 Batterie-Adapter für 24 V Gleichstrombetrieb

Bemerkungen

  • Die Maschine ist nicht EE-Band tauglich!
  • Technisch ist die Maschine identisch mit der RS-1506. Tonkopfträger bei der RS-1500 ist der RP-2224 (2-Spur-Aufnahme-Wiedergabe/4-Spur-Wiedergabe). Bei der RS-1506 ist der Tonkopfträger der RP-2422 (4-Spur-Aufnahme-Wiedergabe/2-Spur-Wiedergabe). Beide Kopfträger lassen sich durch lösen von drei Schrauben beliebig unter den beiden Maschinen auswechseln. Die Kopfträger RP-2224 und RP2422 funktionieren auch auf einer RS-1700, wobei hier die Autoreverse-Funktion abgeschaltet wird.

Typische Alterserscheinungen:

  • Abgenutzte Bremsbeläge. Die Filzbeläge der Wickelmotorbremsen sind in der Regel abgenutzt und das Band wirft Schlaufen, wenn man vom Umspulmodus in den Playmodus schaltet. Durch die Schlaufenbildung schaltet die Maschine ab und lässt sich erst wieder einschalten wenn das Band nachgespannt wird. Abhilfe kann man schaffen, wenn man die alten Filzbremsbeläge durch Wildleder ersetzt. Wie man das macht ist [hier] genau beschrieben.
  • Quietschen des Bandzählwerkantriebes. Die Antriebsscheibe des Bandzählwerkriemens verursacht beim Umspulen laute Qietschgeräusche. Diese verschwinden wieder wenn man die Achse dieser Antriebsscheibe ölt.
  • Ausgeleierte Federn. Wenn die Maschine jahrelang mit eingespanntem Band herumgestanden hat sind die Federn der Umlenkrollen ausgeleiert. Die Maschine schaltet dann nicht mehr ab wenn das Band abgewickelt wurde, da die Umlenkrollen nicht mehr vollständig nach oben gezogen werden. Abhilfe schaffen hier nur neue Federn.
  • In den schwarzen Kunststoffkappen der Kippschalter für monitor, tape select und rec mode befinden sich kleine Spreizfedern aus Metall zum aufstecken und fixieren der Kappen. Im Laufe der Jahre wird der Kunststoff spröde und platzt, wobei die Federn den Kunststoff auseinanderdrücken und die Kappen abfallen. Als Ersatz kann man Aluminiumkappen von alten Pioneergeräten (SA-XXX oder SX-XXX) verwenden, die auf die Schalterzungen passen.
  • Ersatzteile und Zubehör sind bei Panasonic bzw. Technics nicht mehr erhältlich
  • Die Wechselstromversorgung der europäischen Version ist umschaltbar von 110V/125V/220V/240V 50/60Hz. Die amerikanische Version ist nur für 110V/125V ausgelegt, lässt sich aber über einen externen Transformator (sog. Stepdown-Converter) auch am 220V/240V Netz betreiben.

Weitere Modelle der gleichen Serie:

Bilder

RS-1500.jpg

  • Capstan- und Wickelmotor

Rs-1500u-motor.jpg

Links

Berichte

Hier ein paar Reparaturberichte zu Fehlern an der Maschine, mit der Bitte diese zu ergänzen, falls jemand mal Probleme mit dem Gerät gehabt hat:

  • Defekt in der Steuerung der Wickelmotoren. Erkennbar an ungleichmäßig laufenden oder stehenbleibenden Spulen. Mögliche Ursache siehe hier: Technics RS-1506 und hier: Technics RS-1506 US
  • IC Logic Control Tastensteuerung funktioniert nicht mehr. Mögliche Ursache siehe hier: A real recorder

Und hier noch drei sehr informative Berichte von Oliver zu den Technics Bandmaschinen:

  • Tipps zum Kauf eines Technics RS-Tonbandgerätes! -von Oliver-
Für all Diejenigen, welche dem Traum verfallen sind , sich eine Technics-Bandmaschine zu kaufen, möchte ich ein paar Tipps mit auf den Weg geben.
Prinzipiell ist die Technics RS eine sehr robuste Maschine, welche unter normalen Betriebsbedingungen und Pflege, durchaus ihre 20 Jahre ohne größere Verschleißerscheinungen wegstecken kann. Leider aber nicht der Normalfall und deswegen sollte man vor dem Kauf einige Dinge beachten und gegebenenfalls lieber auf den Kauf verzichten, als sich unnötigerweise mit der leidigen Ersatzteilbeschaffung herumzuschlagen! Aus eigener Erfahrung und Recherche kann ich sagen, dass weltweit bei Matsushita/Technics keinerlei Ersatzteile mehr verfügbar sind und oftmals eine Reparatur bei Panasonic abgelehnt wird.
Vorab sei erwähnt, dass die Modelle RS-1500 und RS-1506 technisch wie mechanisch absolut identisch sind! Die Ausführung als Halb- oder Viertelspurmaschine wird nur durch die Wahl der Tonkopfträgereinheit bestimmt. Hier lässt sich also die Konfiguration leicht durch einen zugekauften Kopf ändern!
Im Gegensatz zu vielen anderen Tonbandgeräten sind die Köpfe bei der RS nicht der große Schwachpunkt in Sachen Verschleiß! (außer bei jahrelanger SHAMROCK-Attacke!) Wichtig beim Kauf ist darauf zu achten, ob die Tonkopfjustierschrauben nachträglich verändert wurden. Meist gut zu erkennen, da sich diese schwarzen Schrauben vorne auf der Kopfträgerplatte befinden! Jede unsachgemäße Veränderung beschädigt die Köpfe und verändert das Klangverhalten. Schon kurze Laufzeiten mit falscher Einstellung kann zu Beschädigungen führen. Die richtige Justage ist nur an Einmessplätzen durchführbar! Niemals nach Gehör!!!
Ferner sollte man die Köpfe auch auf starken Einschliff hin prüfen, wobei man den Löschkopf etwas außer Acht lassen kann, da dieser nur aus Ferrit besteht und meist nach wenigen Betriebsstunden schon Einschleifspuren hat. (linker unterer Kopf).
Immer wieder wird gefragt wie tief der Einschliff sein darf, ohne dass klangliche Einbußen auftreten. Grundsätzlich gilt, dass der Einschliff umso tiefer ist, je breiter der Kopfspiegel (vom Band abgeriebene Fläche) ist. Selbst bei einem Kopfspiegel von 3 mm sind aber klanglich keine Einbußen zu befürchten. Wichtig ist, dass der Kopfspiegel rechteckig und nicht trapezförmig ist. Ist er trapezförmig, dann ist entweder der Kopf oder die Bandführung verstellt.
Oftmals können auch Oxidationen am Wahlschalter für die Spurarten Ursache für einen Kanalausfall sein! ...ebenso die Steckkontakte der Kopfhalterung! Hier hilft eine kurze Behandlung mit „Ballistol“.
Thema Bremsen: In 90% der Fälle wurden die Bremsen bei Technics Bandmaschinen durch ihre Besitzer niemals gewartet. Folgeerscheinung: ...nach dem Spulen kommt das Band nicht auf Zug zum Stand, sondern bildet eine Schlaufe, die Umlenkrollen gehen nach oben und betätigen einen Mikroschalter, welcher die Steuerfunktionen blockiert.
Die RS hat zwei hintereinander geschaltete Bremssysteme. Eine elektronische, sowie eine mechanische Backenbremse. Letztere ist der große Schwachpunkt aller Technics RS-Bandmaschinen. Die Beläge bestehen aus Filzstoff und sind äußerst schnell abgenutzt. Ein wechseln der Beläge ist somit vorprogrammiert! Leider ist dieser Vorgang sehr arbeitsintensiv. Der gesamte Mechanikbereich der RS wird durch die Elektronik verdeckt. Die Maschinen sind zwar modular aufgebaut, jedoch sind oftmals die einzelnen Platinen durch lange Kabelbäume miteinander verbunden und schwer auszubauen! Vorsicht! Alte Platinen sind durch die thermische Belastung mit den Jahren oft spröde geworden!
Auch das gesamte Federwerk ist oft nach 15-20 Betriebsjahren ausgeleiert! Meist werden die Federn nur noch durch den Klebstoff gehalten. Die Fehlerursache zeigt sich dann bei den Umlenkrollen, welche nicht mehr in die Endposition gehen und die Motoren abschalten, nachdem das Band abgelaufen ist! Ein weiterer Indikator für alte Federn ist das schlechte Aufspulen des Bandes, da die Zugnachregulierung nicht mehr ausgleicht.
Es lohnt sich daher vor dem Kauf, die sechs rückwandigen Schrauben zu entfernen und einen Blick ins Herz des Gerätes zu wagen. Oftmals möchte man nach dem ersten Blick ins Innere sofort zum Sauger greifen, um den Wust von Staub samt eingetrockneter Spinnen zu entfernen! Staubansammlungen sind sicherlich mit den Jahren ernst zu nehmende thermische und statische Schadensverursacher,....aber auch ein kleiner Garant dafür, dass an dieser Maschine nicht herumgefummelt wurde.
Wie erkenne ich nun, ob die vor mir stehende RS ein Bastlermaschinchen ist, oder ein unbeflecktes Originalteil. Die meisten Reparaturmaßnahmen haben zur Folge, dass in 90% der Fälle einer der vielen Kabelbäume gelöst wurde. Technics benutzte zum Binden der Kabelstränge nicht die handelsüblichen IBM-Binder, sondern eigene dünne kugelkettenförmige Bindezurrer! Sollte man also auf irgendwelche IBM-Binder stoßen, ....oder gar lose Kabelbäume, ist das sicher ein Zeichen von nachträglicher Reparatur. Isolierbandfunde sollten direkt Alarm auslösen.
Die Capstanwelle ist auf absoluten sauberen Rundlauf zu prüfen und darf keine Geräusche von sich geben! Die Bandtellerachsen sollten ebenfalls keinen „Schlag“ haben. Oftmals kann man gerade bei dem höher beanspruchten Capstanmotor der RS 1700, Klopf- oder Klackergeräusche während des Bandstillstandes hören. Im Playmodus, wo sich die Andruckrollen wieder an die Capstanwelle legen, verschwindet dieses Geräusch! Hier sagt uns der Motor still und doch nicht leise, dass seine Lagerung defekt ist!
Die Andruckrollen sollten übrigens einen Radius von mindestens 1,8 cm haben. Auch die Antriebsriemen des Zählwerkes werden oft spröde und reißen. Der Austausch ist ebenfalls sehr mühsam!
Hin und wieder taucht ein markerschütterndes Geräusch beim Umspulen auf. Ein Zeichen für verharzte Schmierung der Schwungscheibe des Zählwerkantriebs!
Das Wechseln einer kaputten VU-Beleuchtung ist eine Schweinearbeit und sollte bei Verkaufsverhandlungen in Betracht gezogen werden. Vorsicht! Alle Schalter sind spezielle Technics-Ausführungen und könne nur schwer durch Industriestandart ersetzt und platinengerecht eingebaut werden.
Guterhaltene Technics-RS Maschinen sollten sich beim Kauf in folgenden Preiskategorien bewegen: TECHNICS RS-1500-1506 ca.: € 550.- bis € 800.- (inkl. Original-NAB-Adapter !) TECHNICS RS-1700 ca. : € 700 bis € 1.100.- Remote (Kabel) ca.: € 130.-, Haube ca.: € 100.- bis € 150.- Kopfeinheit (unbenutzt!) ca.: € 300.- bis € 450.- Alte Maschinen erkennt man durch das „NATIONAL-LOGO“ vor dem Schriftzug „Technics“.
Oftmals werden in Internet-Auktionen Technics-Bandmaschinen als Dachbodenfund- oder Kellerfunde angepriesen, welche angeblich kaum oder seit Jahren nicht benutzt wurde! Klingt erst mal gut,.....man vermutet eine wenig abgenutzte Bandmaschine gefunden zu haben! Doch Achtung! Lange Lagerzeiten ohne Benutzung können ebenso schädlich für die Elektronik und diverse Gummiteile sein! Gerade die Kondensatoren auf dem logic-board für die Steuerfunktionen neigen dazu „auszutrocknen“, wenn das Gerät jahrelang ohne Stromzufuhr herumstand! Die diversen Gummibestückungen der Mechanik (z.B.: Muffen der Hydraulikdämpfung, Zählwerksriemen) sind meist durch die Überlagerung spröde geworden. Die gesamten Schmiermittel von Lagern und Gestänge sind ebenfalls über die Jahre hinweg verharzt und blockieren somit die reibungslose Funktionalität der Bandmaschine.
Auch ein prüfender Blick ins Umfeld des Verkäufers verrät oftmals, ob dieser mit seinem Hab und Gut sorgsam umgeht oder nicht! Werbeträchtige Verkaufsslogans wie: Kultmaschine, Rarität, Dachboden- und Kellerfund, Schnäppchen....etc. sind eher synonym für die Dollars im Auge des Verkäufers, weniger für einen echten HiFi-Sammler! Bei weiteren Fragen stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Verfügung! Gruß OLIVER
  • Tipps zur Pflege einer Technics RS Bandmaschine -von Oliver-
Oftmals sind es kleine Dinge, die das Leben einer Bandmaschine verlängern oder einen altersbedingten Materialverschleiß rechtzeitig entgegen wirken können.
Beginnen möchte ich mit der Bandsortenwahl! Die Tonköpfe der Technics RS Reihe bestehen aus sehr haltbarem Permaloy-Material, welches unter Normalbedingungen einen starken Schutz gegen die harten Reibungskräfte des Bandmaterials bietet. Je älter ein Band ist, die Art und Weise seiner Lagerung, sowie die Häufigkeit der Benutzung, all das sind Faktoren für den Abbau der Trägerschichten! Bandmaterial wird mit der Zeit spröde und hart. Sich ablösende Partikel setzen sofort die Tonkopfspalten zu und verursachen eine erhebliche Klangbeeinträchtigung! Viel schlimmer wirkt sich aber das hart gewordene Trägermaterial aus. Es fräst förmlich die Tonköpfe an und zerstört diese in kurzer Zeit durch irreparable Einschliffe. Auch wenn die Verlockung groß ist, der Preis und die Menge noch so günstig,.......kaufen und benutzen Sie niemals älteres Bandmaterial,.... Sie schaden nur Ihren Tonköpfen und zahlen im Endeffekt drauf! Frischband gewährleistet nicht nur Schonung, sondern auch die beste Klangaufzeichnung.
Die Reinigung der Tonköpfe, der Umlenk- und Andrucksrollen, sowie des Capstanwellenzylinders sollte in regelmäßigen Abständen oder nach intensivem Gebrauch erfolgen! Hier eignet sich am Besten Spiritus als Reinigungsmittel oder Isopropanol! Q-tips haben gegenüber den Lederstreifenstäbchen einen entscheidenden Vorteil. Es können sich hier keine feinen Lederpartikel lösen und sich in die Tonkopfspalten einreiben.
Um einen ruhigen Lauf der Umlenk- und Andrucksrollen zu erhalten, können die jeweiligen Achsen ein wenig mit feinem Walzenfett beschmiert werden. Durch Abdrehen des konischen Kopfes bei den Umlenkrollen kann man die Kugellager abziehen und ebenfalls reinigen! Benzinbad! Die Kugellager sind übrigens Industrienormteile (605Z bzw. 605ZZ) und somit noch problemlos erhältlich). Beim Abnehmen der Andruckrollen achten Sie stehts auf die Anzahl und Schichtung der Unterlegscheiben, so dass der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge erfolgt! Die Anzahl der Unterlegscheiben muss auf beiden Seiten gleich sein! Achten Sie ebenfalls darauf, dass in den Bereichen der Bandführung kein Fett gelangt! Allgemein sehr sparsam damit umgehen!!
Schalter und Drehregler können dauerhaft geschont werden, wenn diese mit „Ballistol“ eingesprüht werden. Ballistol hat den Vorteil, dass zur Reinigung eine Gleitschmierung aufgetragen wird. Kontaktspray trocknet die Leiterbahnen aus und zerstört diese auf Dauer. Knacken und Kratzen sind hörbare Folgen.
Zwei Schwachstellen der Technics RS befinden sich im Inneren der Maschine. Es sind die sehr schlecht zugänglichen Gummibänder des Zählwerks. Leider werden sie oft schnell spröde und reißen dann. Das kleinere Gummi lässt sich durchaus schnell ersetzen, jedoch das Hauptgummi ist ohne Spezialwerkzeug und maschineller Kraft kaum zu wechseln. Hier muss nämlich die komplette Umlenkrollenachse ausgebaut werden! Mit etwas Geschick kann man ein mit Vaseline betupftes Q-Tip benutzen, um die Bändchen einzuschmieren und geschmeidig zu konservieren.
Wo gerade die Rückwand des Gerätes offen ist, nutzen Sie die Gelegenheit um vorsichtig den eingelagerten Staub abzusaugen! Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Platinen zu bewegen. Platinen werden mit der Zeit brüchig und Lötstellen können bei Dehnung der Platte schon mal abspringen!
Als die Technics RS Bandmaschinen auf den Markt kamen, hatten wir in Deutschland eine Stromspannung von 210-220V. Auf diese Voltzahl dürfte in den meisten Fällen der Trafo noch eingestellt sein! Seit ein paar Jahren wurde die Spannung im Haushaltsnetz aber auf 230V umgestellt. Generell verkraftet der Trafo diese geringe Spannungserhöhung. Empfehlen würde ich bei älteren Geräten trotzdem eine Umstellung auf 230V. Erstens erwärmt sich der Trafo dann nicht mehr so stark, zweitens werden die elektronischen Bauteile nicht bis zur Belastungsgrenze gefahren. Die Spannungsumstellung erfolgt an der Rückseite des Gerätes durch Drehen des Voltwahlschalters auf 230V. Das Gerät dazu bitte vom Netz nehmen!!!
Die Zugfedern sollten auch nach jedem Abspielen eines Bandes entlastet werden! Oftmals wird der Play-Modus einfach gestoppt und das Gerät ausgeschaltet. Dann steht die Bandmaschine oft tagelang mit angezogenen Umlenkfedern und einem straffen Band herum. So werden Bandmaterial und Federn unnötig belastet. Man drehe die beiden Spulen entgegengesetzt, so dass sich das Band entspannt und die Umlenkrollen nach oben wandern! Das Band liegt nun ganz locker auf, die Federn entspannen und halten so länger!
Zum Ausbessern kleinerer Lackschäden eignet sich ein Lackstift von BMW, Farbe Zobelbraun-Metallic Nr. 0196.
Übrigens eine Haube schützt wirklich die Tonköpfe und das Band vor statischem Flugstaub!! Bei ebay werden immer wieder mal welche angeboten, leider werden dafür inzwischen horrende Preise geboten. Bisheriger Rekord: Ein Holländer hat in den USA für solch eine Haube mal fast 500 € geboten, und vor wenigen Wochen ging bei ebay eine solche Abdeckhaube für ca. 300 € weg. Ursprünglich haben diese Hauben mal 85 DM gekostet. Wichtig beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Haube keine Risse, Sprünge oder tiefen Kratzer hat und dass die fünf Gummihalterungen noch dran sind.
  • Tipps zur Reparatur bei Technics RS-Bandmaschinen -von Oliver-
Eines der häufigsten Probleme bei den Technics RS-Bandmaschinen ist der Bremskraftschwund, welcher sich ab einer gewissen Altergrenze und Abnutzungsphase automatisch einstellt. Je nach Bandmengenverteilung der beiden Spulen tritt der Effekt am Anfang mal stärker, mal schwächer auf. Dieser hat meist zur Folge, dass die Bandteller nicht mehr stark genug abgebremst werden und das Band letztendlich nicht auf Zug zum Stand kommt. Es bildet sich unterhalb der Umlenkrolle eine Schlaufe, die Bandführungshebel werden entspannt und betätigen zwei kleine innenseitige Mikroschalter, welche ihrerseits die Bedientasten abschalten! Ohne manuelles Nachziehen der Spulen läuft dann gar nichts mehr! Den Vorgang macht man geduldig zwei bis drei Mal mit und dann beginnt der große Hass! Selbstheilung tritt aber nie ein!! Jedoch kein Grund die alte Revox aus dem Keller zu holen!! (Deren Bremsbänder quietschen bestimmt mittlerweile).
Wer wissen will wie es um die Bremsen seiner Maschine steht mache folgenden Bremsentest:
Bei ausgeschalteter Maschine sind die Bremsbacken nach oben ausgefahren und drücken auf den Wickelmotor, deswegen dürfen sich die Motoren von Hand nicht frei drehen lassen, sondern man muss Widerstand beim Drehen spüren. Bei der rechten Spule im Uhrzeigersinn etwas mehr als gegen den Uhrzeigersinn. Bei der linken Spule ist es umgekehrt.
Zum Testen der Bremsen am linken Wickelmotor geht man folgender Maßen vor: Band einspannen, wobei die volle Spule auf dem linken Wickelmotor sitzt. Jetzt auf schnelles Vorspulen drücken und einige Sekunden warten, bis die Motoren die volle Drehzahl erreicht haben. Dann die Playtaste drücken. Die noch fast volle und damit sehr schwere linke Spule muss jetzt sehr stark abgebremst werden. Sind die Bremsen runter, dann dreht diese Spule zu schnell nach, und unterhalb der Umlenkrolle bildet sich eine Schlaufe, die zum Abschalten der Steuerung führt. Zum Testen der Bremsen des rechten Wickelmotors tauscht man die Spulen und benutzt dazu den schnellen Rücklauf.
Die Bremsen lassen sich auch nachstellen, wenn man die beiden Schrauben am Bremsplunger löst und die ganze Bremsmechanik etwas rauf oder runterschiebt (siehe Foto).
Starten wir einen Reparaturversuch!! Die Technics RS-Bandmaschinen haben zwei hintereinander geschaltete Bremssysteme. Eine Elektronische, sowie eine mechanische Backenbremse. Werksmäßig wurden die Bremsbacken mit Filzstoff als Auflagematerial versehen. Nun, nach ein paar Jahren Gebrauch, ist natürlich der Filz glatt gerieben!
Um an die Bremsbacken zu gelangen muss man die beiden Wickelmotoren ausbauen! Die Bremsen haben nämlich eine Außenandruckfläche, worüber sie auf den Trommelzylinder der Wickelmotoren ihre Bremskraft abgeben. Um gut an die jeweiligen 3 Schrauben der Motoren zu gelangen empfiehlt es sich, die Trafo/Remote-Einheit abzubauen! Hintere Gehäuseverstrebung entfernen! Hat man nun die Motoren von der Gussplatte abgeschraubt, sieht man nun unterseitig die Bremsmechanik samt Bremsbacken!
Bremsbacken2b.jpg
Die kleinen Plastikbacken können über einen Sprengring abgezogen werden! Der gesamte alte, braune Filzbelag muss sorgfältig entfernt werden. Die Auflagerfläche danach ein wenig aufrauen! Nun kann man sich identischen Filzstoff besorgen und ihn austauschen, viel effektiver und haltbarer ist aber Leder als Bremsauflage. Alle meine Bandmaschinen habe ich damit bestückt und sie bremsen hervorragend, selbst nach 2 Jahren Dauerbelastung! Also, spendieren wir unserer RS ein ABS-System und benutzen Leder!! Die Stärke des Leders liegt zwischen 1 und 1.5 mm, je nachdem wie viel Spiel die einzelne Bremsmechanik hat!
Die zurechtgeschnittenen Lederbeläge müssen unbedingt mit 2-Komponentenkleber befestigt werden. Den Kleber unbedingt voll aushärten lassen!!! Unterschätzen Sie nicht die auftretenden Bremskräfte!!! Trommelzylinder der Wickelmotoren kurz mit Benzin reinigen und der Zusammenbau kann beginnen! ACHTUNG! Die ersten Bremsversuche sollten mit sehr langsamer Geschwindigkeit erfolgen! Es könnte anfänglich eine zu starke Bremskraft auftreten, welche schon mal enorme Zugwirkungen hat. Notfalls muss die Lederstärke reduziert werden!! Bei schwacher Abbremsung entsprechend dickeres Leder benutzen! Danach sollten die Bremsen wieder für die nächsten Jahre fit sein!!
Viel Erfolg, OLIVER
  • Holzseitenverkleidung für die Technics Bandmaschinen RS 1500, RS 1506 und RS 1700 (Achtung! Nicht für die RS-1520!)
-von Michael-
In der Regel haben die Technics Bandmaschinen schwarze Seitenteile. Auf dem amerikanischen Markt wurden allerdings Maschinen verkauft, die an den Seiten mit Holz verkleidet waren. In Deutschland gab es diese Seitenteile ab etwa 1982 als Zubehör unter der Zubehörbezeichnung RP-9120. Diese Seitenteile bestehen aus furniertem Holz. Dabei dürfte es sich um Rio Palisander (rosewood) handeln, ein tropisches Edelholz, dessen Handel in den 60’er Jahren allerdings verboten wurde. Als Furnier ist dieses Holz allerdings noch erhältlich, und wird unter anderem im Gitarrenbau verwendet.
Wer sich diese Seitenteile selber bauen möchte, findet unten die Maße der Originalverkleidungen. Als Holz eignen sich 3 cm dicke Platten aus astfreier Eiche, Kirsche oder Ahorn, mit einer fladrigen Maserung (sog. liegende Jahresringe). Dem Original am ähnlichsten ist amerikanische Eiche (red oak), die ist grobfladriger als europäische. Ich empfehle deshalb eine Schreinerwerkstatt aufzusuchen (Holz in dieser Dicke muss mindestens 5, am besten 15 Jahre gelagert werden, damit es später nicht reißt, so was hat kein Baumarkt!).
Als Beize eignet sich Mahagoni (Nr. 2529) der Fa. Clou (ist in fast jedem Baumarkt erhältlich). Die Beize sollte zwei Mal aufgetragen und nach leichtem Anschliff mit seidenmattem Klarlack überstrichen werden. Die so gebeizten Seitenteile haben dann einen ganz leichten Stich ins rötliche und sehen den Originalen zum Verwechseln ähnlich. Auf dem Bild sieht man links die Originale, und rechts die gebeizten und lackierten Eichenbretter.
Die Bretter sind angeschraubt und die Vorderkanten mit einem Radius von etwa 4 mm abgerundet. Hier die Abmessungen der Bohrung für die Originalschrauben (M 4, Länge 30 mm). Sollen die Originalschrauben der alten schwarzen Abdeckung wieder verwendet werden (M 4, Länge 14 mm), so ist die 10 mm Bohrung entsprechend tiefer (24 mm statt 8 mm) zu setzen. Auf die genauen Lochabstände ist zu achten, die angegebenen Maße beziehen sich immer auf Lochmitte.

Paneel.jpg Paneel2.jpg Paneel3.jpg