Braun Studio Line

BRAUN Studio Line[Bearbeiten]

Die Studio Line- oder "Slim line"- Serie folgt der Regie Serie und ist der Vorläufer der Atelier Serie.


Design:


Sie zeichnet sich durch ihre extrem flache Bauweise, von nur 55 mm (65 mm mit Füßchen) aus, die zu damaligen Zeitpunkt (1978-1981) nahezu (→ Bang & Olufsen) einzigartig war.



Braun StudioLine Logo.jpg Braun StudioLine Logo weiß.jpg

Da das Integrationsniveau der Elektronik in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht so weit fortgeschritten war, wurden die Geräte zwangsläufig breiter. Die Studio Line-Einzelkomponenten sind 50 cm breit, die Studio Line Integral Komponenten sind 60 cm breit.


Die flachen Gehäuse bestehen aus einem Druckgussrahmen (mit Innenverstrebung bei Studio Integral) mit seitlichen Kühlrippen und einem Deckel unten und einen 90° gewinkelten Deckel oben, der auch die Frontseite bildet.


Diese Studio Line Serie bzw. Studio Line Integral Serie ist die letzte Geräteserie, die BRAUN in Deutschland gefertigt hat. Die spätere Braun Atelier Serie wurde im Auftrag in Japan gefertigt.


Brauntypisch wurde bei diesen Geräten die klaren Gestaltungsrichtlinien der Vergangenheit beibehalten. Man kann die einzelnen Funktionbereich klar unterscheiden. Sehr schön ist dies bei der Studio Integral Serie zu sehen.


Die meisten Geräete sind auch in der Farbe Grau erhältlich (A 301, A 501, T 301, T 501, TS 501, C 301, PC 1, RA 1, RS 1) jedoch sehr selten. Der Lack der grauen Geräte ist etwas empfindlicher als der der mattschwarzen Geräte.


Die Verstärker A 301 und A 501 besitzen identische Vorverstärker, unterscheiden sich jedoch in der Leistung der Endstufen.


Die Tuner T 301 und T 501 sind analoge Tuner und bilden auch in RA 1 die Tunersektion. Der Tuner TS 501 ist ein Syntesizer-Tuner und bildet auch in RS 1 die Tunersektion.


Die Kassettenrecoder C 301 und C 301M unterscheiden sich in der "Metal"-Bandfähigkeit des letztgenannten. Sehr schön gelöst ist das offene Kassettenfach, das optisch eine Anlehnung an eine Tonbandmaschine darstellt. Bei Nichtgebrauch kann die Abspielmechanik per dezenter Klappe abgedeckt werden.


Der Plattenspieler P 501 basiert mit seinem Riemenantrieb und seinen Sensortasten auf dem Plattenspieler P 550S.


Die 701er Baureihe gehört mit einer gebauten Stückzahl von nur jeweils 700 (AC 701, AP 701) bzw 900 (P 701) Geräten zu den wohl seltesten Geräten in der Braun Hifi Historie. Sie bildet das Flagschiff der Studio Serie. Sie kostete damals ca. DM 3800 und ist auch heute auf dem Sammlermarkt sehr teuer (preislich über Braun Atelier "Last Edition" Niveau), aber auch gefragt.


Der P 701 zählt mit seinem Direktantrieb zu den ausgereiftesten Braun Plattenspielern dieser Serie. Er stellt eine Weiterentwicklung des sehr ähnlichen Plattenspielers PDS550 dar. Er wurde mit einem Moving-Coil Sytem mit elliptischer Nadel ausgeliefert. Alle Funktionen sind per Tipptasten steuerbar (bei PDS550 sind dies Sensortasten).



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Abbildung: BRAUN Studio Line: Tuner TS 501, Vorverstärker AC 701, Stereo/Mono Endstufe AP 701


Die Vorstufe AC 701 besitzt einen Moving Coil (MC)- und einen Moving Magnet(MM)- Phonoentzerrer und zwei Tapeschleifen.


Die Endstufe AP 701 kann per Schalter an der Rückseite per Brückenschaltung in den Mono- Betrieb umgeschaltet werden, und liefert dann 1 mal Sinus 200 W / Musik 300 W (statt 2 mal Sinus 100 Watt / Musik 150 W). Dann sind natürlich zwei AP 701 für den Stereo Betrieb notwendig.


Die Studio Integral Baureihe besteht auch Receiver (RA 1 bzw RS 1) und einer Plattenspieler- Kasseteenrecorderkombination (PC 1 bzw PC 1A). Die Plattenspielereinheit des PC 1 ist (vermutlich) identisch mit dem direktgetriebenen Spitzenmodell PDS 550 und auch optisch mit seinem 12 Gumminppen als Plattenauflage kaum von PDS 550 zu unterscheiden.


Übersicht[Bearbeiten]

Gerätebezeichnung Jahr Preis* Fertigung Stückzahl Farbevarianten
Empfänger
Braun T 301 1978 DM 698.- 1978 - 19xx 10500
Braun T 501 1978 - 1978 - 19xx -
Braun TS 501 1978 DM 1198.- 1978 - 19xx 10 000
Verstärker
Braun A 301 1978 DM 698.- 1978 - 1980 11000
Braun A 501 1978 DM 998.- 1978 - 1980 7200
Braun AP 701 1980 DM 1398.- 1980 - 700
Vorverstärker
Braun AC 701 1980 DM 1048.- 1980 - 700
Steuergeräte (Receiver)
Braun RA 1 Integral 1978 DM 1198.- 1978 - 6600
Braun RS 1 Integral 1978 DM 1798.- 1978 - 7600
Plattenspieler
Braun P 501 1981 DM 898.- 1981 - 1100
Braun P 701 1981 DM 1390.- 1981 - 900
Cassettenrecorder
Braun C 301 1978 DM 798.- 1978 - 24000
Braun C 301M 1979 DM 848.- 1979 siehe C 301
Plattenspieler mit Cassettenrecorder
Braun PC 1 Integral 1978 DM 1998.- 1978 - 9300
Braun PC 1A Integral 1979 DM 848.- 1979 - siehe PC 1 Integral
Geräteschränke/ Gerätefuß
Braun GT 500 1978 DM 330.-
* Listenpreis zur Markteinführung
Gerätebezeichnung Jahr Preis* Fertigung Stückzahl
Receiver + Plattenspieler
P 4000 1977 DM 1298.- 1977 - 4700
Receiver + Plattenspieler + Kasettenrecorder
PC 4000 1977 DM 1998.- 1977 - 7300
Receiver + Kasettenrecorder
C 4000 1977 DM 1198.- 1977 - 1500
* Listenpreis zur Markteinführung
Gerätebezeichnung Jahr Preis (Stück)* Fertigung Stückzahl
Boxen
L 530 S 1977 DM 348.- 1977 - 12200
L 350 1977 DM 248.- 1977 - 2000
L 1030/8 1978 1978 -
SM 1001 1980 DM 298.- 1978 - 5000
SM 1002 1978 DM 398.- 1978 - 17000
SM 1003 1978 DM 498.- 1978 - 18300
SM 1004 1978 DM 598.- 1978 - 14500
SM 1005 1978 DM 698.- 1978 - 9500
SM 1005 1978 DM 698.- 1978 - 9500
SM 1006 1980 DM 698.- 1980 - 9500
Subwoofer
LW 1 1978 DM 798.- 1978 - 1600
Satelliten (Klein/Kleinstlautsprecher)
L 100 1975 DM 198.- 1977 - 55000
L 200 1976 DM 198.- 1978 - 11300
L 300 1977 DM 298.- 1977 -
* Listenpreis zur Markteinführung

Gebrauchtmarkt[Bearbeiten]

Technisch gelten diese Geräte als sehr haltbar. Probleme sind jedoch bei den Kondensatoren in den Verstärkern (sie trocknen aus und können dann platzen) und den Lichtschrankensensoren der Plattenspielerautomatik (Birnchen defekt) sehr häufig anzutreffen. Diese Mängel kann man jedoch leicht beheben (lassen). Der Abdeckhaubenmechanismus der Plattenspieler A 501, P 701 bzw des Plattenspeiler-Kassettenrecoderkombi ist nicht besonders elegant gelöst, so dass die Abdeckhauben meist an dieser Stelle defekt sind oder Bruchstellen aufweisen.


Optisch sind oft die Beschriftungen der Kontrollelemente fehlerhaft.

Quellen / Literaturhinweise:[Bearbeiten]