Canton Ergo SC-L

Daten[Bearbeiten]

Allgemein

  • Hersteller: Canton
  • Modell: Ergo SC-L
  • Baujahre: 1992 - 1996
  • Hergestellt in: Deutschland
  • Farbe: Echtholzfurnier: Eiche, Esche schwarz, Esche weiß, Kirsche, Nußbaum
  • Abmessungen: 1050 x 255 x 307 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 25,8 kg
  • Neupreis ca.: 2500 Euro / 5000 DM


Technische Daten

  • Bauart: 3-Wege Baßreflex (Rohr nach vorne), aktive Entzerrung, Standlautsprecher
  • Chassis:
    • Tieftöner: 2 x 220 mm Langhub-Tieftonchassis
    • Mitteltöner: 1 x 160 mm Mitteltonchassis
    • Hochtöner: 1 x 25 mm Alu-Mangan Kalotten-Hochton-Chassis
  • Belastbarkeit: 200 / 350 W
  • Wirkungsgrad: 90 dB/1W/1m
  • Klirrgrad: unter 0,6%
  • Frequenzgang:
  • Übertragungsbereich: 18 - 30.000 Hz
  • Übergangsbereiche: 300 / 3500 Hz
  • Impedanz: 4 - 8 Ohm


Besondere Ausstattungen

  • SC-Modul zur aktiven Bassentzerrung

Bemerkungen[Bearbeiten]

  • Kontrolleinheit mit Netzteil 'Canton Control Unit' (Blackbox) zur Entzerrung von Bass und Höhen. Wird zwischen Vor- und Endverstärker eingeschleift, mittels Tape Monitor an einem (älteren) Verstärker/Receiver oder einfach zwischen Quelle (z.B. CD-Player) und Verstärker/Receiver. Bei dem extrem seltenen Sondermodell 0227 können Baß und Höhen in 5 Stufen (-2,-1,0,+1,+2) geregelt werden, identisch zur Unit 4040 des Nachfolgers Ergo RC-L. Bei Betrieb ohne Control-Unit müsste theoretisch die Frequenzweiche angepasst werden um die eingebauten Frequenzgangbeeinflussungen im Bass und in den Höhen zu kompensieren und einen linearen Frequenzverlauf zu erhalten.
  • Die Control Unit der SC-L gibt es in 3 Versionen (Unit 1, Nachfolger Unit 2 und regelbares Sondermodell Unit SC-L/RC) und ist genau auf den Lautsprecher abgestimmt. Für die SC-S ist die Unit aber nicht gedacht. Diese hat eine eigene, auf diese genau abgestimmte Control Unit. Es ist schlichtweg eine Unart, dass man die Control Units untereinander verwenden oder schlimmer noch bei anderen Lautsprechern vorteilhaft betreiben kann. Bei Betreiben mit Fremdlautsprechern kann sogar der Verstärker sehr schnell überfordert werden (Clipping, Verzerrungen).
  • Die SC-L ist im Bassbereich sehr niederimpedant, was zur Folge hat, dass man sehr laststabile und leistungsstarke Verstärker benötigt, die über den notwendigen Dämpfungsfaktor verfügen um der SC-L ihr volles Potential zu entlocken (identisch zum Nachfolger RC-L).
  • Wie bei allen SC-/RC-Modellen (Ausnahme: RC-A) erreicht die SC-L ihren vollen Klang und Frequenzumfang nur im Zusammenspiel mit der zugehörigen Control-Unit (BlackBox), die Fehler im Frequenzgang ausgleicht (Linearisierung) und den Bassbereich erweitert, damit der Lautsprecher auch die unterste Grenzfrequenz von -25 dB bei -3 dB erreicht. Ohne Control-Unit wird das gesamte Klangspektrum der SC-L bei weitem nicht erreicht. Leider gibt es seit ca. 2005 keine auftrennbaren Receiver/Verstärker mehr (Pre-Out und Main-In), und auch das analoge Einschleifen mittels Tape Monitor ist seitdem nicht mehr möglich. Man kann die Unit heutzutage somit nur noch zwischen Vor-/Endstufe einschleifen oder einen Receiver/Verstärker auftrennen lassen. Nur so lassen sich auch digitale Quellen perfekt abspielen (analog kann man die Unit natürlich immer zwischen Quelle und Verstärker/Receiver einbinden, also ein Cinchkabel von Quelle zur Unit und von der Unit zum Verstärker/Receiver). Leider ist somit heutzutage der Einsatz dieser Lautsprecher sehr eingeengt. Ohne Control Unit würde ich aber deren reines Ergo-Pendant klar bevorzugen.
  • Leider ist der Einsatz der Control-Unit mit klanglichen Verlusten im Mittel- und Hochtonbereich verbunden. Sie beeinflusst zwar den Bass in genannter positiver Weise, ist darüber aber eben doch mehr als nur ein Stück Draht. Ihr wahres Potential entfaltet die SC-L daher erst im Bi-Amping Betrieb mit 4 Endstufen, wobei die Control-Unit zwischen Vor- und den Endstufen für den Bass eingeschleift wird und die Endstufen für Mittel-/Hochton direkt mit der Vorstufe verbunden werden. Das Ergebnis ist ein deutlich befreiteres Klangbild mit einem deutlich kontrollierterem Bass und viel mehr Auflösung und Detail darüber. Sie spielt damit in einer anderen Liga, als es die ohnehin sehr positiven Testergebnisse erwarten lassen.

Klang: Mit Control Unit klingen die SC-L bei richtiger Aufstellung und mit last stabilen Verstärkern "vollmundig", sehr klar, rund, seidig weich, mit sehr breiter Bühne (weniger in die Tiefe) und unfassbar tief bis 25 Hz ... benötigt keinen Subwoofer. In Abgrenzung zum Nachfolger RC-L spielt die SC-L weicher, runder, weniger analytisch ... angenehmer. Allerdings hat die SC-L nur eine Stoffbespannung, ist dafür aber etwas kompakter und mit ca. 26 kg leichter. Dafür ist die RC-L von vornherein mit der regelbaren Unit 4040 ausgestattet.

Hier eine Zuordnung der regelbaren Control Units zu den entsprechenden Canton Modellen:

  • Fonissimo RC: RC 2 (4050)
  • Ergo SC-L:
      Unit 1 6434 mit heller Frontblende: ca. 25 Hz (-3 dB) lt. Stereoplay 05/1993 S. 12/13
      Unit 2 1241 mit heller oder dunkler Frontblende (Nachfolger zu Unit 1)
      Unit SC-L/RC 0227: Regelbares, extrem seltenes Sondermodell (Nachfolger zu Unit 2)
                         Ausnahmsweise auch Unit 4040 der RC-L verwendbar
      Unit CT 920 SC (5436) Bis auf den Ein-/Aussschalter + dem Main/Tape Umschalter,
      identisch mit der Unit 2 (1241). Die Canton CT 920 SC wurde 1999 => 2001 gebaut.
  • Ergo RC-L: RC 1 (4040): ca. 25 Hz (-3 dB) lt. Stereoplay 01/1998 S. 12
  • Ergo RC-S: RC 3 (4774): ca. 30 Hz (-3 dB) lt. Stereoplay 12/1998 S. 20
  • Ergo RC-K: RC 4 (5196): ca. 40 Hz (-3 dB) lt. Stereoplay 09/2000


Weitere Modelle der gleichen Serie:

Nachfolgemodell:

Bilder[Bearbeiten]

CANTON ERGO SCL.jpg

Berichte[Bearbeiten]

Links[Bearbeiten]