Toshiba AD-5

Daten[Bearbeiten]

Allgemein

  • Hersteller: Toshiba Aurex
  • Modell: AD-5
  • Baujahre: 1979 - 1980
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: Schwarz
  • Fernbedienung: Nein
  • Leistungsaufnahme: 10 Watt
  • Abmessungen (BxHxT): 420 x 88 x 220 mm
  • Gewicht: 3,7 Kg
  • Neupreis ca.: 778,00 DM


Anschlüsse

  • Anzahl der Eingänge: 2 (Cinch)
    • Input: 150 mV/ 50 kOhm (max. 5 V)
    • Encode: 150 mV/ 50 kOhm (max. 5 V)
  • Anzahl der Ausgänge: 2 (Cinch)
    • Output: 150 mV/ 10 kOhm
    • Decode: 150 mV/ 50 kOhm


Technische Daten

  • Typ der Rauschunterdrückung: Adres
  • System: Seriell mit Kompandersystem und Rauschunterdrückung
    • Übergangsfrequenz:
  • Kompressions- und Expansionsverhalten:
    • Linear:
    • Verhältnis: 1:1,5 mit variabler Pre-Emphasis im Hochtonbereich abhängig vom Eingangspegel
  • Dynamikverbesserung: Kummuliert bis 100 dB
  • Rauschunterdrückung:
    • 100 Hz: 17 dB
    • 1 kHz: 20 dB
    • 5 kHz: 25 dB
    • 10 kHz: 30 dB
  • Kanäle: 2 Aufnahme- oder Wiedergabekanäle
  • Frequenzgang: 20 Hz - 20000 Hz (± 1 dB) beim Enkodieren/ Dekodieren
  • Klirrfaktor: < 0,15% bei 1 kHz
  • Signalrauschabstand: - 100 dBm
  • MPX-Filter: Ja


Besondere Ausstattungen

  • Grosse beleuchtete VU Meter (10 ms Anstiegszeit)
    • Auch ohne ADRES als schnelle Anzeigeinstrumente verwendbar
  • LED Statusanzeige für Encode oder Decode Betrieb
  • Wiedergabepegel pro Kanal einstellbar
  • Kalibrierungstongenerator (1 kHz/ 150 mV)
  • MPX Filter zur Pilottonunterdrückung bei Radioaufnahmen zuschaltbar

Bemerkungen[Bearbeiten]

  • Toshiba hat seine HiFi Komponenten unter dem Markenname Aurex vermarktet.

Weitere Modelle der gleichen Serie:


Bilder[Bearbeiten]

Dokumente[Bearbeiten]

Berichte[Bearbeiten]

  • Toshiba hat ADRES (Automatic Dynamic Range Expansion System) 1978 entwickelt und ab 1979 ausschliesslich in eigenen Kassettengeräten verbaut und als externe Adapter auf den Markt gebracht.
  • Lizenzierung bzw. OEM Produkte wurden scheinbar nur ganz wenige wie Onkyo NR-5 oder Akai AX-10 angeboten.
  • ADRES setzte auf eine Kombination von Kompandersystem und pegelabhängiger Rauschunterdrückung. Leider ist die Quellenlage hierzu sehr spärlich. Das Ziel war die verbesserte Rauschunterdrückung (typischerweise vom Bandmaterial verursacht) kombiniert mit einer Erhöhung der Dynamik und somit ein rauschfreihe dynamische Klangwiedergabe. Dies im Vergleich zu Dolby B, welches in der Praxis dazu tendierte die Höhen zu beschneiden und den Klang matt und farblos wiederzugeben.
  • Die technologischen und ökonomischen Herausforderungen dieser Zeit waren, elektronische Schaltungen in Mikrochips zu integrieren. Das wurde von Toshiba für die ADRES Schaltung auf einem Chip realisiert. Vielleicht war auch eine kommerzielle Überlegung, diese Chips in grossen Mengen zu Verkaufen. Toshiba war ein wichtiger Hersteller elektronischer Bauteile, die in vielen Geräte unterschiedlicher (HiFi-) Marken zu finden sind.
  • Zeitgleich mit dem ADRES gab es für den Consumer- und semiprofessionellen Markt nebst dem "klassischen" Dolby B (Dolby Laboratories), DBX (dbx Inc.), HighCom (Telefunken), HighCom II (Telefunken/ Nakamichi) Super D (Sanyo) und ANRS/Super ANRS (JVC). 1981 wurde mit dem NAD 6150 C das erste Kassettengerät mit Dolby C angeboten.
    • All diese Systeme waren zweiweg Systeme. Daher musste bei Aufnahme und der Wiedergabe die entsprechende Funktion zugeschalten werden, da sonst die Wiedergabe nicht oder nur mit klanglichen Einbussen (überhöhtes Rauschen, zu helles Klangbild, fehlende Dynamik etc.) möglich war.
  • Die Konkurrenz war somit Anfang der 80er Jahre sehr gross. Die Hersteller solcher Kompander-/ Rauschunterdrückungssysteme schafften aber ausser DBX und teilweise HighCom keine vernünftige und vor allem ökonomische Positionierung auf dem Markt, was einerseits den Lizenzgebühren, der Komplexität in der Anwendung und einem übersätigten HiFi Markt mit zunehmendem Preiskampf geschuldet sein dürfte. Darüberhinaus waren all diese Systeme nicht kompatibel zu einander.
  • Dies verschaffte Dolby - bereits seit Anfang der 70er Jahre im Markt eingeführt - mit der in der Zwischenzeit starken Verbreitung von Dolby B einen grossen Vorteil. Auch weil Kaufkassetten "leider" oft mit Dolby B angeboten wurden. Und somit dürfte auch die Einführung von Dolby C begünstigt worden sein. Und die Kontakte bezüglich Lizenzierung etc. zu Dolby durften mit fast allen Herstellern bereits bestand haben. Ein nicht zu unterschätzernder Vorteil in Geschäftsbeziehungen. Weiter war Dolby Inc. selber kein direkter Konkurrent im Consumerbereich, sie stellten nähmlich keine Produkte für Endverbraucher her.
  • Ab 1985 war das Thema ADRES bei Toshiba wieder vom Tisch. Im Katalog 84/85 sind die externen Geräte bereits nicht mehr aufgeführt und ab Katalog 85/86 haben alle Kassettendecks Dolby B bzw. Dolby B/C als Rauschunterdrückung.
  • Die Meinungen bezüglich "des besten Systems" gehen wie nicht anders zu erwarten in verschiedene Richtungen. Aber es gibt wohl grosse Einigkeit darüber, dass Dolby B das schwächste System ist. Das ist nicht verwunderlich, war es doch eine (zu) stark vereinfachte Version des sehr guten und professionellen Dolby A und somit kostengünstig auch mit diskreten Elektronikkomponenten zu realisieren. Die Chip Entwicklung war bei Einführung noch nicht soweit komplexe und günstige Schaltungen herzustellen. Und nur wirklich sehr gute oder perfekt eingestellte Tapedecks sind auch in der Lage hochwertige Dolby B Aufnahmen zu erstellen. Es macht daher mit den oft verfügbaren Alternativen wie Dolby C oder dem in der Zwischenzeit weiterentwickelten, rauschverminderten Bandmaterial - ausser wegen der Abspielkompatibilität und daher Verbreitung in vielen Abspielgeräte - wenig Sinn noch mit Dolby B zu arbeiten.

Links[Bearbeiten]